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Landwirtschaftsstation in Dambai / Ghana (MP 1207)

Die Evangelical Presbyterian Church unterhält mehrere Landwirtschaftsstationen in Ghana, um die Bauern bestmöglich zu beraten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben meist einen umfangreichen Aufgabenkatalog.

Um nach Dambai zu kommen, braucht man ein sehr stabiles Fahrzeug. Die Straße von Süden wird zwar nach und nach ausgebaut, die letzten 50 Kilometer bis zum Ort bestehen aber nach wie vor aus einer ausgesprochen schlechten Piste. Trotzdem hat sich Dambai entwickelt, es wird an vielen Stellen gebaut, der Markt ist von großer Bedeutung. Der Grund ist die Fähre, mit der regelmäßig viele Menschen über den Volta-See aus dem gegenüber liegenden Ort Kete-Krachi kommen.

Agnes Asamoah ist Mitarbeiterin der E.P.Church-Landwirtschaftsstation in Dambai. Vor Jahren hat sie ein erfolgreiches Sparprogramm aufgebaut. „Ich bin ja mobil, weil ich ein Motorrad habe,“ erzählt sie. „Also konnten wir das übliche Prozedere umdrehen: nicht der Kunde geht zur Bank, sondern die Bank, also ich, kommt zum Kunden.“ Viele Menschen haben Agnes Asamoah kleine Spareinlagen gegeben. Auf den ersten Blick erstaunen die Konditionen: es gab keine Zinsen, stattdessen musste sogar eine kleine Bearbeitungsgebühr entrichtet werden. Doch die Bevölkerung sah für sich zwei Vorteile. Zum einen war das Geld so vor Diebstahl gesichert, zum anderen geriet man nicht in die Versuchung, es für unnötige Dinge auszugeben. Das Jahr 2009 brachte eine böse Überraschung und das Ende des Sparprogramms. Eine Gruppe, die das Prinzip kopiert hatte, verschwand mit dem eingesammelten Geld. „Das hatte zur Folge, dass alle Leute, die bei uns Einlagen hatten, ihr Geld komplett abholten – aus der falschen Angst, sie würden es auch bei uns nicht wiedersehen.“ Agnes Asamoah seufzt. „Aber jetzt biete ich Beratung an, um den Menschen Hilfestellung zu leisten, die vorhaben, zu einer Bank zu gehen und dort um einen Kredit zu bitten. Das ist auch eine sehr sinnvolle Aufgabe.“

Außerdem hat die Mitarbeiterin der Station auch noch Aufgaben, die eher das „klassische“ Feld der Landwirtschaft betreffen. So möchten viele Bauern der Gegend Mangos anpflanzen. Agnes Asamoah besorgt die Setzlinge, bringt sie zu den Farmern und zeigt ihnen, wie man sie pfropft. Außerdem hat die Station eine Presse für Lehmsteine, die gegen eine Gebühr vermietet wird. Einige wichtige Veränderungen in der Umgebung von Dambai konnte die engagierte Mitarbeiterin bereits als Ergebnis ihrer Arbeit verzeichnen. Dank ihrer Beratung sind Toiletten gebaut und das Abwassersystem verbessert worden. „Ich habe den Bauern auch neue Anbaumethoden gezeigt, wie zum Beispiel den Anbau in Reihen“, berichtet Agnes Asamoah. „Und gemeinsam mit der Dan-Moser-Clinic hier in Dambai berate ich die Bevölkerung in Ernährungsfragen.

“Ihr eigener Lebensstandard ist jedoch recht niedrig. Es fehlen die Gebühren aus dem früheren Sparprogramm. „Ich will meine landwirtschaftliche Beratung nicht kostenpflichtig machen. Es soll wirklich jeder davon profitieren können. Auch wenn das auf meine Kosten geht,“ sagt sie. „Aber das bedeutet, dass ich noch anderweitig Geld verdienen muss, die Vermietung der Steinpresse reicht nicht aus. Ab und zu verkaufe ich Öl und andere Produkte auf dem Markt. Ich plane auch eine kleine Teak-Baumschule.“ Klar ist, dass die Farmer von Dambai die Landwirtschaftsexpertin Agnes Asamoah in Zukunft eher noch mehr brauchen werden. Immer häufiger kommt es infolge des Klimawandels zu schlechten Ernten. Dann ist guter Rat gefragt.

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