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Der Zugang zu Bildung ist für viele Menschen in Westafrika noch lange nicht selbstverständlich. Die Evangelische Kirche in Ghana hat deshalb auch die Trägerschaft von zahlreichen Kindergärten und Grundschulen übernommen.
In der Nähe von Hohoe findet man das kleine Dorf Nyangbo Sroe. Die Bevölkerung lebt vom Kakao-, Maniok- und Maisanbau. Hier hat sich Joyce Gborgbor die Bildung der Jüngsten auf die Fahnen geschrieben. „Ich bin seit drei Jahren hier“, erzählt sie. „Und in meinen Augen gibt es kaum wichtigere Dinge, als dafür zu sorgen, dass unsere Kinder von klein auf eine gute Ausbildung erhalten. Nur so kann jeder Mensch individuell reifen und all‘ seine Fähigkeiten und Begabungen zur Entfaltung bringen.“
Joyce Gborgbor ist Leiterin des Kindergartens (s. S. 26) und Direktorin der Grundschule des Ortes. Der Kindergarten umfasst drei Gruppen: die Vierjährigen mit zurzeit 23 Kindern, die Fünfjährigen mit 15 und die Sechsjährigen mit 16 Jungen und Mädchen. Drei Erwachsene kümmern sich um die Kinder. „Es ist sehr wichtig, dass wir hier einen Kindergarten haben“, meint die Leiterin. „Die Eltern arbeiten alle auf dem Feld. Wo sollten sie ihre Kinder sonst lassen?“ Die Betreuung findet von 8 Uhr bis 14 Uhr statt. In dieser Zeit wird gespielt, gemalt und gemeinsam gegessen. Zusätzlich lernen die Kinder das Alphabet, Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben. „Das ist bei uns in Ghana so üblich“, erklärt Gborgbor. „Der Kindergarten ist auch eine Vorschule. Und ich freue mich immer, wenn ich sehe, wie schnell die Kleinen Englisch lernen, also die zweite Sprache nach ihrer ghanaischen. Erst verstehen sie etwas, später fangen sie an zu sprechen. Sie sind dann richtig stolz. Das stärkt enorm ihr Selbstbewusstsein.“
An den Kindergarten schließt sich die sechsjährige Grundschule an. Im Dorf Nyangbo Sroe werden hier 150 Kinder von sechs Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Das Gebäude wurde von der E.P.Church und einer Nicht-Regierungsorganisation renoviert. „Bei uns herrscht eine gute Lernsituation“, sagt die Direktorin. „Die Klassen sind nicht so groß wie in staatlichen Schulen. Und wir haben einen sehr engagierten Schulpastor, der sich um Probleme jeglicher Art kümmert.“ Die Schüler und Schülerinnen kommen alle aus Nyangbo Sroe selbst. Das Gebiet ist so bergig, dass das Dorf von außerhalb nur schwer zu erreichen ist. Da eine tägliche Anreise zu beschwerlich und zu zeitintensiv wäre, haben sich auch die Lehrer jeweils ein Haus vor Ort gemietet. Der Vorteil ist, dass sie so recht schnell auch die Familien der Schüler kennenlernen und eventuelle Probleme besser einschätzen können.
„Trotz der Lage haben wir im Dorf Strom“, berichtet Joyce Gborgbor. „Das erleichtert natürlich Vieles. Allerdings haben wir in der Schule kein Wasser. Es gibt einen Bach, da bilden sich aber regelmäßig Schlangen von Dorfbewohnern, die Wasser holen wollen. Entsprechend stehen unsere Kinder dort auch sehr lange an.“
Noch wichtiger ist der Direktorin jedoch die pädagogische Ausstattung der Schule und des Kindergartens. Es fehlt an Unterrichtsmaterial und Büchern, auch an Spielen für den Kindergarten. „Ich versuche, geduldig zu sein“, meint Gborgbor. „Ich weiß, die E.P.Church hat viele Grundschulen, und der Etat ist begrenzt. Ich hoffe einfach, dass auch wir bald Unterstützung bekommen.“
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