Etwa 8,5 Kilometer nordöstlich der Provinzhauptstadt Ho liegt Adaklu Have. Es ist ein typisches ghanaisches Dorf. Beiderseits der Straße, die Ho mit den Ortschaften im Süden verbindet, liegen die eingeschossigen Lehmhäuser. Viele Dächer sind noch mit Reet gedeckt, wer etwas Geld besitzt, hat sein Haus mit Wellblech gedeckt - dem Zeichen von Wohlstand. Es gibt keine zentrale Wasserversorgung, die Frauen und Kinder schöpfen das Trinkwasser aus Brunnen und müssen weite Wege laufen, um das Wasser nach Hause zu transportieren.

Die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft. Sie bauen Mais, Bohnen, Yams, Cassava und verschiedene Gemüse an. Es werden fast ausschließlich Kleintiere wie Ziegen, Schafe und Geflügel gehalten. Der Grund ist die im Süden Ghanas weit verbreitete Trypanosomiasis, die Schlafkrankheit.

Trypanosomiasis ist eine Infektion mit Trypanosomen-Parasiten. Sie werden in der Regel von blutfressenden Tieren übertragen: In Afrika überwiegend durch Wanzen und Tsetse-Fliegen. Menschliche Trypanosomiasis ist in zwei Regionen der Welt endemisch: in Afrika und Südamerika. Es gibt aber auch die tierische Trypanosomiasis, die andere Spezies wie zum Beispiel Rinder befällt, die aber für den Menschen ungefährlich ist; sie kann jedoch bei Nutztieren großen Schaden anrichten.

In der Umgebung von Adaklu Have sind vereinzelt jedoch Ndama-Rinder zu finden, eine Rinderrasse aus West- und Zentralafrika. Sie ist trypanotolerant und resistent gegen die von Zecken übertragene Piroplasmose, was sie zur einzigen Rasse macht, die ohne größere Probleme im äquatorialen Afrika gezüchtet werden kann. Ndama-Rinder sind gut an die abwechselnd feuchten und trockenen Bedingungen des tropischen Klimas angepasst. Allerdings sind die Tiere klein und produzieren nur wenig Milch und Fleisch, sodass sich ihre Haltung meist nicht lohnt.

Die Erträge aus der Landwirtschaft sind in Adaklu Have niedrig und dienen im Wesentlichen der Selbstversorgung. Bleibt etwas übrig, wird es auf dem Markt in Ho verkauft. Um das Geld für den Kauf von Kleidung, die Schulgebühren etc. aufzubringen, brauchen die Familien eine zusätzliche Einnahmequelle. Deshalb haben die elf Mitglieder der Frauengruppe in Adaklu Have den Plan, ein Bäckereiprojekt zu beginnen. Sie möchten gemeinsam Brot und andere Backwaren herstellen und auf den umliegenden Märkten verkaufen. Ein Raum für ihre zukünftige Bäckerei ist vorhanden, den Frauen fehlt jedoch das Geld, um den Ofen und eine Grundausstattung an Zutaten zu kaufen.