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Wer in Ghana auf dem Land unterwegs ist, dem wird auffallen, dass keine intensive Tierzucht betrieben wird. Und wenn man Rinder, Schafe oder Ziegen sieht, sind dies in der Regel nur kleinwüchsige lokale Rassen. Das hat einen besonderen Grund.
Viele haben schon von der Schlafkrankheit beim Menschen gehört, aber die wenigsten wissen, dass Unterarten des für die Schlafkrankheit verantwortlichen Erregers Trypanosoma auch bei Nutztieren für eine oft tödliche Krankheit – die Nagana-Seuche – verantwortlich sind. Die Trypanosoma-Parasiten werden von der Tsetsefliege übertragen, die über ein großes Gebiet in Afrika verbreitet ist. Anders als bei der Malaria sind die Tsetse-Fliegen tagaktiv, sie stechen Menschen und Tiere, saugen ihr Blut und übertragen so die Krankheit. Man trifft sie im tropischen Afrika vorwiegend in Feuchtgebieten (Flussläufe, Sümpfe), aber auch in trockenen Savannenlandschaften.
Die Auswirkungen der Nagana-Seuche sind verheerend, da der Verlust von Vieh und anderen Nutztieren schwerwiegende Folgen für den Lebensunterhalt eines afrikanischen Bauern hat. Es wurde deshalb die Bekämpfung der Tsetsefliege mit verschiedenen Maßnahmen versucht, jedoch bleibt diese schwierig zu kontrollieren, da eine große Anzahl des Parasiten in Populationen von Wildsäugetieren wie Antilopen und Wildschweinen vorhanden sind. Ein vielversprechender Ansatz ist dabei der Einsatz des SIT-Verfahrens (Sterile-Insekten-Technik). Dabei werden künstlich gezüchtete und sterilisierte Insekten in einem Gebiet freigelassen, sie paaren sich mit fertilen Weibchen und senken die Wahrscheinlichkeit, dass erfolgreich Nachkommen gezeugt werden. Die Wirkung ist, im Gegensatz zu Insektiziden, die auch nützliche Insekten vernichten und zu großen Umweltschäden führen können, beschränkt auf die betroffene Insektenart. Allerdings muss zunächst die Insektenpopulation eingeschränkt werden. Dies ist nur mit Insektiziden möglich - mit entsprechenden Kosten und schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier. Zudem besteht immer die Gefahr, dass später Insekten aus benachbarten Regionen einwandern. Mit der Zeit haben sich bei den in Westafrika lebenden Nutztieren Resistenzen entwickelt. Sie sind immun oder halb-immun gegen Nagana und erkranken nicht oder nur schwach. Dies ist der Grund, warum man in Ghana hauptsächlich auf diese lokalen Rassen trifft.
Lokale Schafe und Ziegen wollen die elf Mitglieder der Selbsthilfe-Initiative in Ve-Koloenu nutzen. Sie möchten einen Stall bauen, in dem je zehn Schafe und Ziegen Platz finden. Für die Baumaterialien und den Kauf der Tiere fehlen ihnen aber die Mittel.
Projekt: Bau eines Stalls und Aufbau einer Ziegen- und Schafzucht |
Ort/Region: Ve-Koloenu/Central Presbytery |
Durchführung: Selbsthilfegruppe der Evangelischen Gemeinde |
Kostenübersicht: |
Bau eines Stalls: EUR 900,- |
Einzäunung: EUR 400,- |
Zuchttiere und Ausrüstung: EUR 950,- |
Projektdurchführung und -begleitung: EUR 115,- |
Gesamt: EUR 2.365,- |
Dieses Projekt konnte inzwischen mit der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern verwirklicht werden. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben!
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© Norddeutsche Mission 2020
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