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Okra-Anbau unter Bewässerung in Agota KP 2154/Ghana

In Agota, einem kleinen Dorf im Süden Ghanas, gibt es kaum Arbeit. Deshalb verlassen viele junge Menschen den Ort und ziehen in die Städte. Jetzt plant eine Selbsthilfe-Gruppe den Anbau von Okra, einem lokalen Gemüse. Dies ist nicht nur zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommensmöglichkeiten wichtig.

Ghana ist heute in weiten Teilen ein moderner Staat. Trotzdem gibt es in einem Gebiet des westafrikanischen Landes noch eine Tradition - Trokosi genannt -  bei der junge Mädchen versklavt werden. Obwohl diese Praxis in Ghana offiziell verboten wurde, findet sie dort und in anderen Teilen Westafrikas immer noch statt, allerdings in kleinerem Maßstab.

Trokosi ist eine Form der Schrein-Sklaverei, die in der Volta-Region in Ghana und in Togo praktiziert wird. Mädchen werden an einem Schrein in rituelle Knechtschaft geschickt und als Opfer zur Sühne für Fehlverhalten von Familienmitgliedern zu einer Trokosi (Gottesgemahlin) gemacht. Die Delikte, für die Buße getan werden soll, können oft Generationen zurückreichen.

Neben der Erfüllung ritueller und häuslicher Pflichten am Schrein wird von einer Trokosi in der Regel auch erwartet, dass sie viele Stunden auf den zum Schrein gehörenden Feldern arbeitet. Sie erhält keine Gegenleistung für ihre Arbeit und ihre Familie ist verpflichtet, sie mit Lebensmitteln und allem anderen Notwendigen zu versorgen.
Sobald eine Trokosi die Pubertät erreicht, hat der Fetischpriester (tronua) des Schreins das Recht auf die junge Frau und ihren Körper, um so symbolisch die Ehe zwischen ihr und den Göttern zu vollziehen. Die Mädchen, die von klein auf darauf vorbereitet werden, ihre Knechtschaft am Schrein zu akzeptieren, sind nicht in der Lage, sich zu weigern.

Nach mehreren Jahren Dienst im Schrein kann eine Trokosi aus der Sklaverei entlassen werden, wenn ihre Familie für eine besondere Zeremonie bezahlt. Sie behält jedoch eine Beziehung zum Heiligtum und führt dort weiterhin bestimmte Rituale durch. Befreite Trokosi dürfen heiraten, können aber oft keinen Ehemann finden, da sie stigmatisiert werden. Wenn eine Trokosi stirbt, wird von ihrer Familie erwartet, dass sie durch ein anderes Mädchen ersetzt wird, und der Zyklus der rituellen Knechtschaft und Ausbeutung beginnt von neuem.

Die Evangelisch-Presbyterianische Kirche in Ghana setzt sich seit langem gegen Trokosi ein. So auch in Agota, einem Dorf in dem Trokosi-Gebiet. Mitglieder der dortigen Evangelischen Gemeinde sind im ständigen Dialog mit den Trokosi-Anhängern und versuchen so, die Versklavung der jungen Mädchen zu verhindern. Deshalb kommt dem Okra-Anbau Projekt eine besondere Bedeutung zu. Durch die geschaffenen Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten wird die Abwanderung der jungen Mitglieder der Gemeinde in die Städte verhindert. So wird die Gemeinde gestärkt und weiterhin ein Zeichen gegen Trokosi gesetzt. Für die Anschubfinanzierung ihres Projekts hat die Gemeinde uns um Hilfe gebeten.

Auf einen Blick:

Projekt: Rodung und Kultivierung eines Felds und Anbau von Okra unter Bewässerung
Ort/Region: Agota/South Volta Presbytery
Durchführung: Selbsthilfegruppe der Evangelischen Gemeinde
Kostenübersicht:
Pumpe: EUR 1.550,-
Rohrleitungen: EUR 1.300,-
Düngemittel und Gartenwerkzeuge: EUR 850,-
Saatgut: EUR 320,-
Ausbildung (Projektmanagement, Buchhaltung): EUR 350,-
Projektdurchführung und –begleitung: EUR 220,-
Gesamt: EUR 4.590,-

Dieses Projekt konnte inzwischen mit der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern verwirklicht werden. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben!

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