Togo prüft nach Angaben von Außenminister Robert Dussey die Möglichkeit, der neuen Allianz der Sahel-Staaten (AES) beizutreten. Dieser Gruppe gehören momentan Mali, Niger und Burkina Faso an.

Die Entscheidung muss der togoische Präsident Faure Gnassingbé treffen, der Außenminister ist aber der Ansicht, dass eine Mehrheit der Bevölkerung diesen Schritt unterstützen würde. Hintergrund ist, dass die drei Binnenstaaten einen Zugang zu einem Hafen benötigen, um ihre Produkte auszuführen und Importe zu erhalten. Hier sieht die togoische Regierung die Chance, über den Hafen der Hauptstadt Lomé diesen Handel abzuwickeln und dazu den regionalen Handel zu verstärken und davon zu profitieren.

Die drei Sahelstaaten werden von Militärregimen geführt, die nach Putschen an die Macht kamen und sich von den bisherigen Partnern in Europa, besonders der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich, und den USA abgewandt haben. Stattdessen gibt es eine starke Hinwendung zu Russland, in den Ländern sind russische Söldner präsent, und die wirtschaftlichen Verbindungen sollen verstärkt werden. Bisher waren die drei Länder Mitglied der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), der auch Togo angehört. Nachdem die ECOWAS-Staaten die gewaltsame Beseitigung der gewählten Regierungen durch das Militär kritisiert und zeitweise sogar an Intervention gedacht hatten, waren Mali, Niger und Burkina Faso aus der ECOWAS ausgetreten.

Was die Annährung Togos zu diesen Staaten für die Beziehungen des Landes zur ECOWAS bedeutet, ist noch unklar.