Das Berliner Architekturbüro Kéré Architecture hat einen Gebäudekomplex entworfen, der in Notse, Togo ein Zentrum für die traditionelle Ewe-Kultur bilden soll.
Das Centre des Cultures et Spiritualités Ewés (CCSE) besteht aus niedrigen, in gebogenen Formen gestalteten Gebäuden. Als wichtiges Baumaterial werden handgepresste Lateritziegel verwendet. Das ist ein traditionelles Baumaterial, das ohne aufwendige Techniken hergestellt werden kann. Die Architektin Alero Olympio, eine Enkelin des ermordeten ersten Präsidenten Togos, hatte eine Renaissance der Verwendung dieses Materials und grundsätzlich Prinzipien ökologischen Bauens schon bei ihren Projekten in Ghana eingeleitet.
Die Gebäude werden um die historische Agbogbo-Mauer erstellt. Diese Mauer stellte einen Schutz für die Stadt Notsé sowie das Agbogbodzi-Heiligtum, der Hauptgottheit der traditionellen Ewe-Religion, dar. Die Stadt war ein Zentrum der Ewe. Weiter entstehen ein Amphitheater, Ausstellungshallen sowie die Rekonstruktion eines Königspalastes.
Ein spiralförmiges Gebäude im Zentrum der Anlage soll die Verbindung zwischen der Gottheit, den Himmeln und den Vorfahren darstellen. Den Eingang zu dem umfangreichen Komplex bildet ein Tor, das vom königlichen Hocker, einem Symbol der Macht inspiriert ist.
Das CCSE wurde von der Kothor-Stiftung entwickelt und soll, so der Leiter Kokou Djianou Kothor, darauf abzielen, „das Licht der Vergangenheit in die Hände der Gegenwart zu legen, um die Zukunft zu erhellen".
Der verantwortliche Architekt, Francis Kéré von Kéré Archticture, ergänzt: „Dieses Zentrum wird den Ewe einen Raum bieten, in dem sie ihre Identität ausdrücken und bewahren und ihre Kultur auf inspirierende und integrative Weise feiern können."
Bis Februar 2026 soll das CCSE fertig sein.
