Der Arbeitskreis Koloniale Kontinuitäten Oldenburg lädt ein am 23. Oktober um 18 Uhr zum Thema „Kaffee. Eine Geschichte von Genuss und Gewalt“. Die Lesung mit anschließendem Gespräch findet statt im Cine k in Oldenburg. Das Buch mit dem gleichnamigen Titel wurde 2023 im Rotpunktverlag veröffentlicht. Einer der drei Autoren, Toni Keppeler, wird es in Oldenburg vorstellen.
Durchschnittliche Mitteleuropäer:innen trinken zwei oder drei Tassen Kaffee am Tag, Nordeuropäer:innen noch mehr. Kaum jemand denkt dabei an die Arbeit, die Armut und die Umweltzerstörung, die darin stecken. Kaffee war in Europa von Anfang an eine Kolonialware und ist es im Grund noch immer. Dieses Buch erklärt die verschiedenen Methoden, Kaffee anzubauen und aufzubereiten mit allen damit verbundenen Gefahren für die Umwelt. Es zeigt, wie die Produktion der Bohnen zum Klimawandel beigetragen hat und warum sie nun von ihm bedroht wird. Es erzählt die Geschichte der Ausbreitung des Kaffees von seinen Anfängen als wilder Waldkaffee in Äthiopien, seinem Weg über die arabische Welt nach Asien und übers Meer nach Lateinamerika, der heute bei weitem wichtigsten Anbauregion. Diese Geschichte war immer auch eine Geschichte des Kahlschlags von Regenwäldern, der Zwangsarbeit und der Sklaverei. Auf vielen Plantagen gilt noch heute, was man in Lateinamerika sagt: Kaffee wird auf Armut angebaut. Das muss nicht so sein. Das Buch zeigt auch, dass es möglich ist, umwelt- und sozialverträglichen Kaffee zu produzieren.
Kaffee – Lesung und Gespräch am 23. Oktober 2024 um 18 Uhr im Cine k, Bahnhofstr. 11, 26122 Oldenburg
