Der amtierende Vizepräsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat der regierenden New Patriotic Party (NPP), Dr. Mahamadu Bawumia, hat drei Monate vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 7. Dezember 2024 bei einer Veranstaltung in Cape Coast die Ghanaerinnen und Ghanaer aufgefordert, keine Gewalt und keine spaltende Rhetorik in den Wahlkampf zu tragen. Angesichts der Spannungen im Land warnte er eindringlich davor, die Situation zu verschärfen. Freie Wahlen seien ein Eckpfeiler der Demokratie, ein Privileg zur Gestaltung der Nation, das nie als selbstverständlich angesehen werden sollte und geschützt werden müsse.
Frieden, Toleranz und Respekt sollten sich alle zu eigen machen, in einen konstruktiven Dialog eintreten und „unsere Unterschiede als Quelle der Stärke feiern“, führte er weiter aus. Bei früheren Wahlen in Ghana kam es vereinzelt zu Gewalttätigkeiten, als die politischen Gegner sich gegenseitig der Manipulation beschuldigten.
Auch die ghanaische katholische Bischofskonferenz hat zu einem respektvollen und anständigen Umgang in der politischen Auseinandersetzung aufgefordert. Ghana trete in eine entscheidende Phase seines demokratischen Weges ein und alle beteiligten Gruppen und Personen seien aufgefordert, die „kollektive Verantwortung für die Gewährleistung eines friedlichen, transparenten und fairen Wahlprozesses“ wahrzunehmen, führten die Bischöfe weiter aus. Die politischen Parteien müssten ihre „laufenden Kampagnen unter Achtung der demokratischen Werte und der Würde des Einzelnen führen“.
Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage bewerten 85 % der Ghanaerinnen und Ghanaer die Wirtschaft des Landes als schlecht, 72 % ihre persönlichen Lebensbedingungen als ziemlich schlecht bis schlecht, 55 % sagen, sie hätten das Vertrauen in das ghanaische Parlament und 53% das Vertrauen in die Präsidentschaft verloren. Alarmierende 22% der Befragten befürworten sogar eine Militärdiktatur.
In der letzten Zeit häuften sich gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Parteimitgliedern der regierenden NPP und dem oppositionellen National Democratic Congress (NDC) in verschiedenen Regionen des Landes.
