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Erstmals Pegasus-Infektionen in Togo festgestellt

Spähsoftware Pegasus soll zwei Journalisten aus Togo überwacht haben

Zwei togoische Journalisten sind mit Hilfe der Spähsoftware Pegasus der Firma NSO Group überwacht worden, berichtet die unabhängige Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG). Eine Untersuchung des Berliner Digital Security Lab (DSL) hätte ergeben, dass die Mobiltelefone von Loïc Lawson und Anani Sossou schon länger mit der Schadsoftware infiziert gewesen seien. Das Security Lab von Amnesty International habe die technischen Analysen bestätigt.

Die beiden Journalisten wurden im November festgenommen (im Newsletter hatten wir darüber berichtet). In ihren Artikeln hatten sie über einen Einbruch beim Handelsminister, Kodjo Adedze, informiert. Dabei sei unter anderem eine hohe Geldsumme gestohlen worden. Der Minister bestritt die Summe und zeigte die Journalisten daraufhin wegen Verleumdung, Ehrverletzung und Anstiftung zur Revolte an.

Die Telefone der beiden sind offenbar schon länger von der Spionagesoftware infiziert, bei den Untersuchungen seien Spuren gefunden worden, die bis 2021 zurückgehen.

Pegasus ist ein sehr effektives Überwachungswerkzeug, mit dem sich unbemerkt Smartphones überwachen lassen. Es können z.B. in Echtzeit Gespräche mitgehört oder Inhalte vom Gerät kopiert werden.

Der Hersteller NSO hat öffentlich immer wieder beteuert, seine Software nur für den Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus zu verkaufen und darüber hinaus nicht an autoritäre Regime weiterzugeben. Allerdings gibt es schon seit Jahren Berichte, nach denen Pegasus zur Verfolgung von Oppositionellen, Journalist:innen oder Rechtsanwält:innen in aller Welt benutzt wird. Dabei wurde auch bekannt, dass Togo, das laut der Bewertung der Nichtregierungsorganisation Freedom House als nur „teilweise frei“ gilt, zu den Kunden des Unternehmens zählte.

Die Verfolgung politischer Gegner ist im autoritär regierten Togo eine ständige Bedrohung. Wie ROG berichtete, mussten im Frühjahr 2023 zwei Journalisten fliehen, nachdem sie von Kabinettsmitgliedern, denen unabhängige Berichterstattung mißfällt, angezeigt und kurzfristig verhaftet wurden. Inzwischen wurden die beiden in Abwesenheit zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

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