In Ghana wurde ein neues Zollgesetz verabschiedet, das den Import von Schrottautos verbietet. Hintergrund ist, dass das Land jährlich rund 100 000 solcher Autos einführt.
Die Fahrzeuge werden zu einem Teil ausgeschlachtet. Besonders beliebt sind Katalysatoren. Die darin enthaltenen Wertstoffe wie Platin, Palladium oder Rhodium sind in den letzten Jahren im Wert enorm gestiegen. Ein Gramm Rhodium war vor sechs Jahren noch für 20,- € zu bekommen, mittlerweile liegt der Preis bei mehr als 450,-€.
Die weitere Verschrottung erfolgt meist extrem umweltschädigend.
Sehr viele der Autos werden weiter als Transportmittel genutzt. Eine rigide Einfuhrregelung ist auch deshalb sinnvoll, da viele kaum noch fahrtüchtig sind und somit ein großes Gefährdungspotential im Straßenverkehr darstellen.
Rund die Hälfte der weltweit exportierten Altfahrzeuge stammt aus der EU und davon wiederum etwa die Hälfte aus Deutschland.
Nach dem neuen Gesetz soll die Einfuhr von Fahrzeugen, die durch Unfälle, Feuer oder Wasser beschädigt wurden, nicht mehr möglich sein. Das gilt auch für Autos, die älter als zehn Jahre sind.
Die zurzeit noch gültige EU-Altfahrzeugrichtlinie verbietet den Export abgemeldeter Autos, die im Heimatland recycelt werden müssen. Daher werden sie widerrechtlich als Gebrauchtfahrzeuge deklariert. Die EU prüft deshalb, ob die Richtlinie dahingehend erweitert wird, dass zu exportierende Gebrauchtwagen eine gültige TüV-Plakette haben müssen. Eine weitere Maßnahme wäre, den oder die letzte EigentümerIn in die Pflicht zu nehmen. Für das in Frage kommende Fahrzeug müssten so lange Steuern und Versicherung bezahlt werden, bis ein Verwertungsnachweis über die ordnungsgemäße Entsorgung durch einen zertifizierten Fachbetrieb vorgelegt werden kann.