In Togo bemüht sich eine Initiative darum, das Problem des Plastikmülls effektiv zu bearbeiten.
Der in Togo lebende Thüringer Friedrich Bronisch will gemeinsam mit dem Dresdener Start-up Biofabrik und dem Schweizer Entsorgungsunternehmen Enespa eine Lösung umsetzen. Die sächsische Firma hat eine Technik entwickelt, mit der Plastikmüll zurück zu Rohöl verwandelt wird.
Durch Pyrolyse werden die zerschredderten Plastikteile bei Temperaturen von 500 Grad Celsius unter Entzug von Sauerstoff erhitzt und Abfälle wie Sand oder Salz herausgefiltert. Plastik wird dann so zurück in Rohöl umgewandelt.
Für das enstandene Öl gibt es bereits einen Abnehmer. Die Raffinerie eines deutschen Chemiekonzerns in Lomé hat eine Rahmenvereinbarung zum Ankauf des Rohstoffs mit den Initiatoren getroffen. Die sogenannten Wastx-Plastic-Anlagen können aus 1000 kg Plastikabfall ca. 950l Rohöl gewinnen.
Starten soll die Maßnahme in Kpalimé. Vier dieser Module sollen dort ihre Arbeit aufnehmen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 430.000,-€, die durch Investoren und Spenden aufgebracht werden sollen. Außerdem wurde das Bundesumweltministerium um Hilfe gebeten.
Der Kunststoff muss nicht mehr zu Deponien gebracht oder verbrannt werden. Das Einsammeln von Plastikmüll, der überall herumliegt, Landschaft und Meere verschmutzt, wird somit zu einer lohnenden Einnahmequelle. Weitere Arbeitsplätze würden enstehen, da technisch qualifizierte Fachkräfte benötigt werden, um die Anlagen zu warten und instandzuhalten.