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Neue Währung für Westafrika auf den Weg gebracht

Die Region löst sich vom Kolonial-Franc und will den "Eco" einführen

Der CFA-Franc ist das offizielle Zahlungsmittel in vierzehn west- und zentralafrikanischen Staaten mit insgesamt 160 Millionen Einwohnern. Er wurde 1945 als Währung der französischen Kolonien Afrikas (Colonies Françaises d’Afrique, CFA) eingeführt. Später wurde das Kürzel in CFA - Afrikanische Finanzgemeinschaft ("Communauté Financière Africaine") umbenannt.

Zuerst an den Franc gebunden, steht er heute in einem festen Wechselkurs zum Euro. Im Dezember 2019 wurde in Abijan, der größten Stadt der Elfenbeinküste, der Nachfolger vorgestellt, „Eco“ genannt. Acht westafrikanische Staaten, Senegal, Mali, Burkina Faso, Guinea-Bissau, Benin und die Elfenbeinküste und Togo wollen 2020 die neue Währung einführen. Die sechs Staaten der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft Cemac, Tschad, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik und Äquatorial-Guinea, haben Interesse an einem Beitritt, sofern ihre Wirtschaftsentwicklung mitspielt.

Der Eco bringt zwei wichtige Änderungen: zum einen müssen die Mitgliedsstaaten nicht mehr wie bisher die Hälfte ihrer Währungsreserven bei der französischen Staatsbank deponieren. Auch werden keine Franzosen mehr in den Gremien vertreten sein. Allerdings wird der Eco nach wie vor an den Euro gekoppelt. Dies wird von afrikanischen Wirtschaftsfachleuten stark kritisiert.

Mit dieser Koppelung werde jede Abwertung ausgeschlossen und das schade so der Exportwirtschaft. Ein flexibler Wechselkurs wäre deutlich besser, meinen Fachleute und verweisen auf asiatische oder südamerikanische Schwellenstaaten, die ihre Exportwirtschaft dank flexibler Wechselkurse angekurbelt haben.

Eine Entkoppelung vom Euro wird aber in Frankreich massiv abgelehnt Dort wird argumentiert, dass Westafrika dann keine Kredite mehr in der der EU aufnehme, sondern in China, das in Afrika zur Zeit gewaltige Investitionsvorhaben umsetzt und sich langfristig dort etablieren will. Die in Westafrika aktiven europäischen, in der Regel französischen Großkonzerne fordern eine absolute Währungsparität zwischen Euro und Eco, denn damit würden ihre Geschäfte abgesichert.

Ob dies so bestehen bleibt ist aber abzuwarten. Ghana, das wirtschaftlich besser dasteht als seine frankophonen Nachbarn, schließt eine Übernahme des Eco nicht aus. Allerdings nur, wenn die Koppelung mit dem Euro entfällt. Alternativ hat Ghanas Präsident Akuffo-Addo vorgeschlagen, den Eco an eine Mischung aus Euro, Dollar und Yuan zu binden. Das will Frankreich aber nicht.

Schließlich spielt auch Nigeria noch in den Auseinandersetzungen mit. Durch seine Ölexporte erbringt das Land allein 70 Prozent der Wirtschaftsleistung Westafrikas. Es will sich dem Eco nur anschließen, wenn die übrigen Länder sich darauf verständigen, Schulden, Inflationsrate und Haushaltsdefizite zu begrenzen, ähnlich wie bei den Maastricht-Kriterien für die EU. Ob und wann dies gelingen kann, steht allerdings in den Sternen.

Ein weiteres großes Problem liegt bei den Ländern selbst. Der Handel zwischen den Ländern muss massiv steigen. Bislang ist dieser vornehmlich nach außen gerichtet. Untereinander wird wenig im- und exportiert. Ohne Binnenhandel und Integration des gesamten Wirtschaftsraumes ist aber eine solche Währung wenig sinnvoll.

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