Der ehemalige Präsident Jerry John Rawlings ist tot, er starb nach kurzer Krankheit am 12. November 2020.
Laut der Tageszeitung Daily Graphic war er etwa eine Woche lang im Korle Bu Lehrkrankenhaus. Er wurde 73 Jahre alt.
Jerry John Rawlings wurde am 22. Juni 1947 in Accra als Sohn einer ghanaischen Mutter aus Dzelukope in der Nähe von Keta in der Volta-Region und eines schottischen Vaters geboren. Er wurde Pilot bei der Ghana Airforce und erreichte den Rang eines Flight Lieutenant.
Angesichts der immer chaotischeren Situation im Lande während der damals herrschenden Militärdiktatur beteiligte er sich 1979 an einem Putsch junger Offiziere. Kurz danach übergaben diese Gruppe die Macht an die neu gewählte Regierung unter Hilla Limann.
Als sich an der politischen und wirtschaftlichen Situation des Landes nur wenig änderte, putschte Rawlings erneut und war von 1981 bis 1992 Chef einer Militäregierung.
Zu Beginn der 90er Jahre leitete er einen umfassenden Demokratisierungsprozess ein, in dessen Verlauf 1992 die ersten freien Wahlen seit 1979 durchgeführt wurden. Oppositionsparteien kritisierten damals die Wahlvorbereitung und -durchführung als undemokratisch und beteiligten sich nicht daran. Vier Jahre später, diesmal unter Beiteiligung der Opposition, konnte sich Rawlings erneut bei den Wahlen durchsetzen, die nach Ansicht internationaler Beobachter weitgehend korrekt verliefen.
Danach konnte JJ Rawlings nach der Verfassung nicht mehr kandidieren, sein Vizepräsident scheiterte, und die Opposition konnte den Präsidenten stellen. Seitdem haben Wahlen mehrfach einen Wechsel der Regierung gebracht, und Ghana gilt als eine der wenigen stabilen Demokratien in Afrika.
Dies ist sicher auch auf das Wirken des charismatischen Rawlings zurückzuführen, der bis zu seinem Tod hohes Ansehen im Landes genoss.
