Ghanas Präsident Nana Akufo-Addo teilte mit, dass das Finanzministerium 100 Millionen US-Dollar bereitgestellt hat, um den Bereitschafts- und Reaktionsplan des Landes gegen das Coronavirus zu verbessern. Das Geld soll u.a. den Kauf von Material und Schutzausrüstung sowie die verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung unterstützen.
In einer landesweiten Radio- und Fernsehansprache erklärte Akufo-Addo, da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Coronavirus-Krankheit zur Pandemie erklärt habe, sei es für Ghana extrem wichtig, seine Bemühungen zu verstärken.
Aktuell (23.3.) gibt es im Land 24 bestätigte Corona-Infektionen sowie einen Todesfall. Auch alle unmittelbaren Nachbarn Ghanas, Burkina Faso im Norden (75 Fälle), die Elfenbeinküste im Westen (14 Fälle) und Togo im Osten (16 Fälle), haben bestätigte Infektionen.
Präsident Akufo-Addo sagte, dass Polizei und Grenzschutz an Ghanas Einreisepunkten wie Flughäfen und Landgrenzen weiterhin den Schutz des Landes gewährleisten. Allerdings könne angesichts der z.T. schwierigen geografischen Verhältnisse keine Garantie gegeben werden, dass doch infizierte Personen ins Land kommen. Internationale Reisen von Regierungsbeamten sind mittlerweile untersagt mit Ausnahme unumgänglicher Fälle, die einzeln vom Präsidialbüro genehmigt werden müssen.
Wie in vielen anderen Ländern auch hat Ghana mittlerweile umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus eingeleitet. Alle Märkte im Großraum Accra wurden wegen umfassender Desinfektion geschlossen. Auf dem Makola-Markt, der als das Zentrum aller Handelsaktivitäten in Ghana gilt, mussten alle Händler ihre Geschäfte schließen. Acht Marktfrauen wurden von der Polizei verhaftet, weil sie entgegen der behördlichen Anweisungen Waren verkaufen wollten. Der Markt war leer und man sah nur wenige Menschen.
Die Regierung hat ein Verbot aller Zusammenkünfte erlassen und die Grenzen geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.