Die EU-Mitgliedstaaten hatten im Rahmen des Pariser Klimaabkommens versprochen, jährlich 100 Mrd. $ bereitzustellen, um die ärmsten Länder in der Klimakrise zu unterstützen.
Eine Studie, die im Auftrag von Brot für die Welt (BfdW) vom Bündnis ACT Alliance EU erstellt wurde, ermittelt allerdings große Unterschiede in den Klimahilfen der einzelnen Staaten. 2018 hatten nur drei euröpäische Länder, Schweden, Deutschland und das Nicht-EU-Mitglied Norwegen mehr als 0,1% des Bruttoinlandsprodukts für Klimaschutzfinanzierung bereitgestellt. Die eigentlich angestrebten 0,2% hat niemand erreicht.
Allerdings haben auch die geringeren bereitgestellten Gelder ihre Tücken. So waren nur 56% der von der Bundesregierung zur Verfügung gestellten Mittel auch tatsächliche Hilfen. Der Rest muss von den unterstützten Ländern zurückgezahlt werden. Nur Dänemark und die Niederlande stellen die Hilfsgelder als Schenkung bereit, die anderen wie Deutschland, Frankreich oder Spanien geben Kredite, die mit Zinsen zurückgezahlt werden müssen.
Nach Ansicht von Brot für die Welt tragen die EU-Länder durch ihre Emissionen eine historische Mitverantwortung für den menschengemachten Klimawandel. Es sei also in höchstem Maße ungerecht, wenn für die ärmsten Länder Kredite statt echte Hilfen bereitgestellt würden. Es könne nach Meinung von BfdW nicht sein, das Kredite die ärmsten Staaten immer tiefer in die Schuldenkrise führten, die reichen Staaten aber unter Umständen sogar durch die Zinsen profitierten. Das entspräche weder dem Verständnis von Klimagerechtigkeit, noch könne das der faire Umgang mit den Folgen der Klimakrise sein.