-
Programme
Innerhalb der Eglise Evangélique Presbytérienne du Togo spielt die Entwicklungsabteilung eine wichtige Rolle. Hier werden zahlreiche Selbsthilfeprojekte der Gemeinden begleitet.
„Ich bin wohl innerhalb der Kirche derjenige, der am meisten im ganzen Land unterwegs ist“, lacht Joseph Ahlidja. „Das gehört zu meiner Arbeit. Dadurch habe ich alle Regionen Togos kennengelernt, war in Gegenden, von denen ich vorher kaum etwas gehört, geschweige denn gesehen hatte.“ Der Pastor ist Leiter der Entwicklungsabteilung der Evangelischen Kirche in Togo. Nach dem Studium der Theologie war er einige Jahre als Gemeindepastor und Inspektor (Superintendent) in Notsé tätig. Dann entdeckte er sein großes Interesse für Entwicklungsfragen und absolvierte in Kamerun ein entsprechendes Zusatzstudium.
Seit 2009 koordiniert Ahlidja die Entwicklungsarbeit der Kirche und berät Gemeinden und Gruppen vor Ort, die ein konkretes Projekt planen. Er ist in der Anfangsphase dabei, bleibt aber auch während der Durchführung ihr Ansprechpartner. Treten Probleme auf, sucht er gemeinsam mit den Projektkomitees nach Lösungen – unter Berücksichtigung der jeweiligen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen. So ging es im letzten Jahr zum Beispiel um die Produktion von traditionellen Zahnbürsten aus dem Holz des Senfbaums, um die Pflanzung von Bananen, den Bau von Schulbänken für sehbehinderte Schülerinnen und Schüler und sehr häufig um das Bohren von Brunnen.
„Der Zugang zu sauberem Wasser bleibt eines unserer größten Probleme“, sagt Joseph Ahlidja. „Das ist unglaublich wichtig, aber leider auch teuer und zeitintensiv.“ Und dann erzählt der 58-jährige von der Installation eines Brunnens im Dorf Kabo-Kope in der Region Moyen-Mono. Dorthin fuhr er mit den Mitarbeitern einer Spezial-Firma, um eine geophysikalische Studie machen zu lassen. „Von Lomé aus sind es 350 Kilometer nach Kabo-Kope, aber wir haben neun Stunden gebraucht“, berichtet der Pastor. „Die Straße ist so schlecht, dass man Fahrzeuge mit Allradantrieb braucht. Man sieht dort keine Autos, nur geländegängige LKW, die Holzkohle transportieren. Und ein paar Mopeds. Die Menschen in dieser Gegend haben kein Wasser, keinen Strom, keine Gesundheitsversorgung.“
Bei der zweiten Reise begleitete Ahlidja zehn Mitarbeiter einer Firma, die nach Wasser gebohrt haben. Nach vier Stunden fand man Trinkwasser in einer Tiefe von 80 Metern. Eine dritte Reise war nötig, um die Pumpe zu installieren. „Sechs Spezialisten haben eine Woche gearbeitet, bis die Handpumpe funktionierte“, so der Entwicklungsverantwortliche. „Aber das hat sich gelohnt. Vorher musste die Dorfbevölkerung Regenwasser in Erdlöchern speichern. Und in der Trockenzeit zehn Kilometer bis zur nächsten Wasserstelle zurücklegen. Das ist jetzt alles nicht mehr nötig. Die Menschen waren so froh, dass sie drei Tage lang gefeiert haben. Und ich weiß, warum ich diese anstrengende Arbeit tue.“
Diese Seite als pdf-Datei herunterladen
© Norddeutsche Mission 2020
Frauenarbeit in Ghana
Unser neues Projektheft mit der Vorstellung der Projekte für 2023 können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.
Die Norddeutsche Mission hat im März letzten Jahres vor ihrer Hauptversammlung eine Frauenvorkonferenz durchgeführt, die das Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Frauen" hatte.