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Blindenarbeit in Kpalimé / Togo (MP 1805)

Die Eglise Evangélique Presbytérienne du Togo (EEPT) ist führend, was die Integration von Blinden in Togo angeht. In Kpalimé betreibt sie ein Gymnasium, in dem sehende und blinde Kinder und Jugendliche gemeinsam unterrichtet werden.

„Und das ist wirklich etwas Besonderes“, freut sich Direktor Komi Gavlo. „Unser Gymnasium ist das einzige in der Region, das so ausgerichtet ist. Ansonsten gibt es nur Grund- und Realschulen ausschließlich für Blinde und ohne die Möglichkeit, Abitur zu machen.“

Gavlo leitet das Collège, wie kirchliche Gymnasien in Togo heißen, seit 2010. Die Schule hat mittlerweile 700 Schülerinnen und Schüler, 20 von ihnen können nicht sehen. Die Ursachen sind vielfältig: Manche sind seit der Geburt blind, einige sind zu Hause unter schwierigen hygienischen Bedingungen geboren und haben eine Infektion bekommen. Andere schließlich sind durch eine schleichende Krankheit (wie zum Beispiel Star) blind geworden. „Wie auch immer“, sagt der Direktor. „Für uns ist es wichtig, dass die Blinden auf verschiedene Schulklassen verteilt und im Unterricht weder benachteiligt noch bevorzugt werden.“

Deutlich wird allerdings ein soziales Problem: Die meisten Familien, aus denen die betroffenen Kinder und Jugendlichen kommen, sind sehr arm und können ihre Söhne und Töchter nicht unterstützen. Durch die finanzielle Hilfe der Norddeutschen Mission ist es jedoch möglich, dass die Blinden Lebensmittel und Medikamente erhalten und am Ende jeden Monats ein Taschengeld. Allerdings lernen einige auch, Stühle und Liegen herzustellen oder Gemüse anzubauen und können so etwas dazuverdienen oder ihre Ausgaben reduzieren.

„Ansonsten gibt es allerdings keinen Unterschied zwischen den Schülern mit und ohne Sehkraft. Alle müssen die gleichen Klassenarbeiten schreiben. Alle Älteren haben Wohnungen in der Umgebung der Schule gemietet, wo sie sich selbst versorgen und für sich kochen. Alle gehen zum Markt zum Einkaufen, denn die Nicht-Sehenden können den Wert des Geldes erfühlen. Nur Autofahren können die Blinden nicht“, meint Komi Gavlo lachend.

Die schulischen Leistungen unterscheiden sich auch nicht, berichtet der Leiter des Collèges: „Und diejenigen, die das Abitur schaffen, gehen meistens anschließend zur Universität und sind vollständig integriert. Ich habe noch Kontakt zu einigen ehemaligen blinden Schülern. Ambroise ist Physiotherapeut geworden, ist verheiratet mit einer Sehenden und hat zwei Kinder. Ibraima hat den Master in Jura gemacht, hat inzwischen ebenfalls eine eigene kleine Familie und gibt an der Uni Orientierungskurse für Blinde.“

Obwohl vieles schon so gut gelingt, hat Gavlo trotzdem Träume für seine Schule. Es gibt noch nicht genug Schreibmaschinen mit Braille- (Blinden-) Schrift. Und da das Braille-Papier sehr teuer ist, wünscht er sich einige Computer mit Programmen für Nicht-Sehende.

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