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Programme
Für die Gesundheit ist sauberes Trinkwasser ganz entscheidend. Die Evangelisch-Presbyterianische Kirche in Ghana informiert daher ihre Gemeinden über eine einfache, aber hoch wirksame Methode, keimfreies Wasser herzustellen.
Edem Assafo ist bei EPDRA, der Entwicklungsabteilung der Kirche, verantwortlich für das SODIS-Programm. „SODIS ist die Abkürzung für Solar Water Disinfection“, erklärt er. „Es geht dabei darum, dass man sogar mit ganz einfachen Mitteln Wasser desinfizieren kann.“ Und wirklich: Die Methode, die von der Technischen Hochschule Zürich entwickelt und wissenschaftlich geprüft wurde, lässt staunen.
Dabei werden PET-Flaschen zu drei Vierteln mit Wasser gefüllt und geschüttelt. So nimmt das Wasser Teile des Sauerstoffs auf, der sich in der Flasche befindet. Anschließend wird die Flasche komplett gefüllt und verschlossen. „Dann muss sie mindestens sechs Stunden in die pralle Sonne gelegt werden. Und davon haben wir ja in Ghana genug“, lacht Assafo. „Sollte der Himmel mal bedeckt sein, lässt man die Flaschen zwei Tage liegen.“ Im Gegensatz zu Glas lässt PET das UV-Licht durch, und das Wasser wird durch das Zusammenwirken von hoher UV-Strahlung und einer Wassertemperatur von 50 Grad fast vollständig von Keimen befreit.
Der Mangel an sauberem Wasser ist in Ghana groß, besonders auf dem Land. Verschmutztes Wasser führt jedoch zu teilweise lebensbedrohlichen Krankheiten wie Typhus und Cholera. „Daher sind wir unermüdlich in den Dörfern unterwegs“, sagt Edem Assafo. „Wir wissen, dass wir die Menschen unbedingt davon abhalten müssen, verunreinigtes Wasser zu trinken. Und mit SODIS gibt es eine Methode, die alle lernen können, auch schon die Schulkinder und Jugendlichen.“
Regelmäßig ist der Mitarbeiter der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche mit seinem Motorrad in den Dörfern unterwegs, vor allem im Adaklu-Distrikt in der Volta-Region. Meistens hat er sein Kommen vorher angekündigt, so dass sich viele Bewohnerinnen und Bewohner einfinden, um ihm zuzuhören. Assafo hat T-Shirts mit dem SODIS-Logo dabei und erklärt und demonstriert die Methode. Natürlich gibt es auch Vorbehalte, und manchmal dauert es lange, bis er die Menschen überzeugen kann. So hält sich hartnäckig das Gerücht, dass in den Kunststoffflaschen krebserregende Stoffe frei würden. „Aber die Wasser-Desinfektion ist nur ein Teil meines Anliegens“, meint Assafo. „Mir geht es auch darum, dass ich umfassend über Hygiene, Vermeidung von Krankheiten und Klima- und Umweltschutz informieren möchte. Manchmal fangen wir in einem Dorf damit an, Flaschen in die Sonne zu legen und sauberes Wasser herzustellen. Und dann werden am Ende auch noch Bäume gepflanzt.“
Finanzielle Unterstützung benötigt das SODIS-Programm für den Unterhalt des Motorrades und die Beschaffung von zusätzlichen PET-Flaschen. „Was woanders Abfall ist und achtlos weggeworfen wird, ist bei uns auf dem Land Mangelware“, erläutert der EPDRA-Experte. „Und ich möchte unbedingt das Programm noch auf andere Distrikte ausweiten.“
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© Norddeutsche Mission 2020
Frauenarbeit in Ghana
Unser neues Projektheft mit der Vorstellung der Projekte für 2023 können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.
Die Norddeutsche Mission hat im März letzten Jahres vor ihrer Hauptversammlung eine Frauenvorkonferenz durchgeführt, die das Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Frauen" hatte.