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In Afrika ist neben der modernen auch die traditionelle Medizin noch weit verbreitet. Über 80% der Bevölkerung suchen traditionelle Heiler, Schamanen oder Wahrsager auf. Dies oft zusätzlich oder auch neben einer modernen Behandlung. Die Patienten kommen aus allen Schichten, Glaubensrichtungen und Bildungsniveaus. Lehrer oder Professoren, Anwälte oder Geschäftsleute, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund vertrauen auf die traditionelle Medizin.
Die Anwendung traditioneller Heilmethoden ist nicht unproblematisch. In den von der Norddeutschen Mission unterstützten Gesundheitseinrichtungen in Westafrika ist immer wieder zu beobachten, dass kranke Menschen zunächst bei einem Heiler im Dorf Hilfe suchen. Wenn die Erkrankung so schwer ist, dass sie nur durch moderne Heilmethoden erfolgreich behandelt werden kann, haben viele ihr weniges Geld schon ausgegeben und können sich eine weitere Behandlung nicht mehr leisten. Deshalb ist es wichtig, zwischen wirkungsloser Scharlatanerie und sinnvollen traditionellen Heilmethoden zu unterscheiden, die wirksam und zudem kostengünstig sind. Hierzu gehört die Kräutermedizin. Die WHO fordert schon seit längerem die Aufwertung und Integration der traditionellen Medizin für eine breite, an die Bedingungen der Armut angepasste Gesundheitsversorgung und weist darauf hin, dass es noch viele alte Heilmittel gibt, die ein weites Wirkungsspektrum umfassen. So ist die Forschung dabei, eines der effektivsten Anti-Malaria-Präparate aus einer Heilpflanze nachzuweisen, was über 800.000 Menschenleben jährlich retten könnte.
Ein Viertel der heute verwendeten modernen Medikamente basiert auf Pflanzen, die immer schon in der Medizin eingesetzt wurden. Viele Kräuter lieferten nach der Entdeckung der Wirkungen die Ausgangsstoffe für Medikamente. Das Herzmittel Digoxin wurde zum Beispiel aus dem Roten Fingerhut (Digitalis purpurea) oder die Antibabypille aus Substanzen der Yamswurzel (Dioscorea villosa) gewonnen. So hilfreich Pflanzenmedizin auch sein mag, ihre Anwendung birgt jedoch Gefahren. Die größten Probleme ergeben sich aus falscher Anwendung. So kommt etwa eine Pflanze, die traditionell gegen Atemprobleme verschrieben wird, in den USA als Diäthilfe zum Einsatz. Bei Langzeitanwendung kann dies jedoch zum Tode führen. Wichtig ist aus diesem Grund ein qualifizierter Umgang mit therapeutisch wirksamen Pflanzen. Hier setzt das Projekt von Pastor Obed Klu an. Er ist ein Pflanzenexperte mit einer langjährigen Erfahrung in der Kräutermedizin. In Bame, einem kleinen Ort in der Volta-Region, wurde mit der Unterstützung der Norddeutschen Mission eine kleine Ausbildungsstätte für Kräutermedizin mit einem angegliederten Kräutergarten aufgebaut. Einen Bericht können Sie hier herunterladen.
Einnen herzlichen Dank an alle, die dieses Projekt unterstützt haben.
Projekt: Aufbau einer Ausbildungsstätte für Kräuter- medizin und Anlage eines Kräutergartens |
Ort/Region: Bame / Ho-East Presbytery |
Durchführung: Rev. Obed Kwadzo Klu |
Kostenübersicht: |
Gartengeräte: EUR 560,-- |
Saatgut: EUR 120,-- |
Bewässerung/Ausrüstung: EUR 335,-- |
Landbestellung: EUR 480,-- |
Einzäunung: EUR 1.905,-- |
Projektdurchführung und -begleitung: EUR 170,-- |
Gesamt: EUR 3.570,-- |
Dieses Projekt konnte inzwischen mit der Unterstützung von Spenderinnen und Spendern verwirklicht werden. Einen ganz herzlichen Dank an alle, die dabei mitgeholfen haben!
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Unser neues Projektheft mit der Vorstellung der Projekte für 2023 können Sie hier als pdf-Datei herunterladen.
Die Norddeutsche Mission hat im März letzten Jahres vor ihrer Hauptversammlung eine Frauenvorkonferenz durchgeführt, die das Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Frauen" hatte.