Fischerei-Kooperative in Kpando Torkor (KP 1656)

Früher zählte die Küste von Ghana zu den fischreichsten Gebieten der Welt. Deshalb war Ghana in der Vergangenheit neben dem Senegal eine bedeutende Fischfangnation mit einer großen eigenen Fischereiflotte. Rund 10 Prozent der ghanaischen Bevölkerung lebt direkt oder indirekt vom Fischfang. Fisch entwickelte sich zu einer der wichtigsten Proteinquellen für die Ernährung der Bevölkerung. Heute fangen die lokalen Fischer immer weniger, Ghanas Fischgründe sind erschöpft.

Die Gründe dafür reichen bis in die 1970er Jahre zurück. Damals wurden die Hoheitsgewässer von Meeresanrainern auf 200 Seemeilen ausgeweitet. Gleichzeitig musste die Zone zwischen der zwölften und der 200. Seemeile zur wirtschaftlichen Nutzung ausgeschrieben werden, wenn ein Land diese nicht selbst gewährleisten konnte. Die ehemalige Flotte von 140 ghanaischen Trawlern wurde in den letzten Jahren aufgrund von Auflagen der Weltbank zur Privatisierung nach Asien verkauft. Die westafrikanischen Fischer mit ihren Holzbooten sind jedoch nur in der Lage, die küstennahen Bereiche zu nutzen. Die afrikanischen Regierungen haben deshalb Fischereipartnerschaftsabkommen mit internationalen Firmen abgeschlossen, die mit ihren hochtechnisierten Schiffen die Küste abfischen. Viele kommen jedoch auch ohne Genehmigung oder fischen in den von den Abkommen ausgeschlossenen Gebieten. Dadurch sind die Fischbestände inzwischen erschöpft. Die ghanaischen Fischer fangen immer weniger, heute werden rund 50% des Fischbedarfs aus anderen Ländern importiert.

Der Volta-See ist der größte künstliche Stausee der Welt. Der Damm, der den Fluss Volta bei Akosombo staut, wurde vor über 40 Jahren gebaut, und es hat sich schon ein reicher Fischbestand entwickelt. Ursprünglich war geplant, den See auch intensiv zum Fischfang zu nutzen und so die Versorgung im Land sicherzustellen. Allerdings war man davon ausgegangen, dass die Bäume der Wälder, die damals überflutet wurden, mit der Zeit verrotten würden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die abgestorbenen Bäume sind heute eine große Bedrohung für die Netze der Fischer. Immer wieder bleiben sie in den Ästen der im Wasser stehenden Bäume hängen. Kinder, die zu den Netzen tauchen und sie lösen sollen, sind in großer Gefahr. Es ist nicht selten, dass sie sich in den Netzen verfangen und ertrinken.

In Kpando Torkor hat deshalb eine Gruppe von Fischern eine Fischereikooperative gegründet und in einer Bucht eine Fischfarm aufgebaut. Die Fischproduktion ist erfolgreich angelaufen, allerdings wird dringend eine Kühlmöglichkeit gebraucht, um den Fisch auch an die Händler aus den Städten, die nicht täglich in den Ort kommen, verkaufen zu können. Da die derzeitigen Einnahmen für eine solche Investition nicht ausreichen, wurden wir um Unterstützung gebeten.

Auf einen Blick:

Projekt: Bau und Ausstattung eines Kühlraums zur Fischlagerung
Ort/Region: Kpando Torkor, Western Presbytery
Durchführung: Fischereikooperative Kpando Torkor
Kostenübersicht:
Baumaterialien EUR 1.950,--
Isolierung EUR 580,--
Kühlanlage EUR 1.800,--
Elektroinstallation EUR 670,--
Projektdurchführung und -begleitung EUR 250,--
Gesamt EUR 5.250,--

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