Kleintierzucht - Projekt (KP 1554)

Ein Blick in die Tiefkühltheken unserer Supermärkte zeigt, Geflügel wird kaum mehr im Ganzen, sondern nur noch weiterverarbeitet in Teilen verkauft. Unsere Vorliebe für Hähnchenbrust oder Keulen bewirkt, dass in der Geflügelfleischproduktion jedes Jahr Unmengen an Fleischresten anfallen, die auf dem europäischen Markt praktisch unverkäuflich sind, also hier keinen Marktwert mehr haben und deren Entsorgung sogar Kosten verursachen würde.


Da bietet sich an, diese Kosten zu vermeiden und die Reste dort zu verkaufen, wo noch ein paar Cent pro Kilo bezahlt werden. Dies ist in Afrika der Fall. Im Jahr 2012 wurden aus Deutschland über 40 Millionen Kilogramm Hähnchen in die afrikanischen Länder exportiert. Afrika ist heute der größte Abnehmer für europäische Geflügelfleischreste. Auf den afrikanischen Märkten wird das Geflügel weit unter den lokalen Produktionskosten verkauft mit der Folge, dass der Absatz für die einheimischen Tierhalter zusammenbrach. Heute lohnt sich die Geflügelhaltung für viele Bäuerinnen und Bauern in Afrika nicht mehr, eine wichtige Einkommensquelle für die Ernährung ihrer Familien ist verloren gegangen.

Ein weiterer kritischer Punkt der europäischen Fleischexporte ist die fehlende Kühlkette in den meisten afrikanischen Ländern. Die gefrorenen Fleischteile werden in den Häfen bei tropischen Temperaturen ohne ausreichende Kühlmöglichkeiten angelandet. Bis sie die lokalen Märkte erreichen, ist der größte Teil verdorben. Untersuchungen haben gezeigt, dass das von den afrikanischen Verbrauchern gekaufte Fleisch in den meisten Fällen nicht mehr verzehrfähig war und bei unsachgemäßer Zubereitung zu Gesundheitsschäden hätte führen.


Der Zusammenbruch der Geflügelzucht hat auch Gruppen von Frauen und Männern in Nkoranza, Sunyani und  Kenyasi bewogen, über Alternativen nachzudenken. Auf den lokalen Märkten besteht noch eine große Nachfrage nach Kaninchen und Grasnagern. Ihr Fleisch ist eine Delikatesse und sehr begehrt. Das Ziel der Gruppen ist eine Verbesserung des Nahrungsangebotes in ihren Dörfern und Arbeitsplätze für Jugendliche. Dazu möchten sie Kaninchen und Grasnager züchten. Der Erlös aus dem Verkauf soll für die laufenden Kosten und den Unterhalt der Familien der Gruppenmitglieder verwendet werden.

Auf einen Blick:

Projekt: Bau von einfachen Ställen und Aufbau von Kaninchen- und Grasnagerzucht-Projekten
Ort/Region: Nkoranza, Sunyani und Kenyasi, Brong Ahafo Presbytery
Durchführung: Projektkomitees der Evangelischen Gemeinden
Kostenübersicht:
Bau und Einrichtung von 3 Ställen: EUR 2.450,--
Kaninchen und Grasnager: EUR 450,--
veterinärmedizinische Betreuung: EUR 575,--
Projektdurchführung und -begleitung: EUR 172,--
Gesamtbedarf: EUR 3.647,--

 

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