Besen- und Palmölherstellung in Matse (KP 1550)

Im Frühjahr 2014 hat die Studie „Nachhaltiges Palmöl - Wunsch und Wirklichkeit“ Aufsehen erregt, die von Brot für die Welt und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Auftrag gegeben worden war. Darin wurde untersucht, ob das RSPO-Siegel seinem Anspruch gerecht wird, nachzuweisen, dass das RSPO-zertifizierte Palmöl nachhaltig, d.h. ohne Schädigung von Natur und Umwelt, angebaut worden ist. RSPO ist die Abkürzung von „Roundtable on Sustainable Palm Oil“, was bedeutet: „Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl“. Dieser Zusammenschluss ist mit 1439 Mitgliedern die weltweit größte, freiwillige Initiative von Industrie und Zivilgesellschaft. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Firmen, die dem RSPO angehören, waren verantwortlich, dass riesige Flächen der Brandrodung zum Opfer fielen. Neue Palmöl-Plantagen verletzten Land- und Besitzrechte von lokalen Bevölkerungsgruppen, Fälle von Unterdrückung, Menschenhandel sowie Zwangs- und Kinderarbeit wurden aufgedeckt.

Die Studie zeigt auch, dass die Probleme hauptsächlich dort auftreten, wo Palmöl von großen Unternehmen in Plantagenwirtschaft angebaut wird. In Ghana, in der Volta-Region herrschen gänzlich andere Bedingungen. Hier wird das Öl kleinbäuerlich produziert. 90 Prozent der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, die Bäuerinnen und Bauern pflanzen auf ihren oft nur 1 – 2 Hektar großen Farmen eine Mischung von Mais, Yams, Cassava (Maniok), Bohnen und Gemüse an. Zwischen den Feldern stehen vereinzelt Ölpalmen, und es gibt nur wenige größere private Anpflanzungen. Die Ernte und Gewinnung des Öls geschieht manuell, ohne großen technischen Aufwand.

Dabei spielt die Ölpalme für die Versorgung der Familien eine große Rolle. Fast alle Teile der Pflanze können genutzt werden. Aus dem Fruchtfleisch wird Palmöl gewonnen, die Kerne liefern das Palmfett, die bei der Ölherstellung anfallenden Abfälle sind ein begehrtes Brennmaterial, und aus den  Blättern werden Besen hergestellt. Schließlich wird aus dem Saft der Fruchtstände Palmwein und – schnaps produziert. In Matse, im Südosten Ghanas werden viele Ölpalmen, die auf den Farmen stehen, nur unzureichend genutzt. Dies möchte eine Frauengruppe der Evangelischen Gemeinde ändern und gemeinsam Palmöl und Besen produzieren. Der Gewinn soll der Schulausbildung und der medizinischen Versorgung der Familien der Gruppenmitglieder zugutekommen. Doch für die einfachen Ausrüstungsgegenstände und Werkzeuge fehlt den Frauen das Geld.

Auf einen Blick:

Projekt: Ausrüstungen und Werkzeuge zur Herstellung von Palmöl und Besen
Ort/Region: Matse / Ho East Presbytery
Durchführung: Frauengruppe der Evangelischen Gemeinde
Kostenübersicht:
Töpfe, Eimer, Kanister: EUR 620,--
Mörser, Ausrüstungen: EUR 370,--
Macheten, Äxte, Werkzeuge: EUR 260,--
Projektdurchführung und -begleitung: EUR 63,--
Gesamtbedarf: EUR 1.313,--

 

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