Schulwesen in Togo (MP 1609)

In Togo besteht Schulpflicht, doch die staatlichen Schulen haben meist kein ausreichendes Niveau. Daher betreibt die Eglise Evangélique Presbytérienne du Togo (EEPT) eigene Grund- und weiterführende Schulen.

Pastor René Alou zuckt bedauernd mit den Schultern: „Die Situation ist gerade nicht ganz einfach. Der langjährige Verantwortliche für das Schulwesen ist in Rente gegangen, und es gibt noch keinen Nachfolger. Jetzt nehme ich die Stelle erst mal übergangsweise wahr.“  Diese Entscheidung sei aber wohl überlegt, meint er. Die Kirchenleitung erarbeite gerade ein genaues Profil für diesen Posten, und wenn das abgeschlossen sei, werde die Stelle ausgeschrieben. Und weiter, mittlerweile lachend: „Es trifft ja auch keinen Ahnungslosen. Ich habe mein ganzes Berufsleben im Schulwesen verbracht. Und von 1991 bis zu meinem Ruhestand 2009 war ich Direktor eines Collège, also eines kirchlichen Gymnasiums, in Lomé.“Der Verantwortliche für das Schulwesen bei der EEPT kümmert sich nicht nur um die eigenen Bildungseinrichtungen, sondern auch um die von zwölf anderen protestantischen Kirchen. Dazu gehören unter anderem die Methodisten, Adventisten, Baptisten und Pfingstler. Allerdings liegt der Schwerpunkt bei der EEPT. Von den landesweit 215 evangelischen Grundschulen werden 138 von der EEPT betrieben, bei den Collèges sind es 9 von 23.

„Die Situation an den Schulen ist seit einiger Zeit sehr angespannt“, erzählt René Alou. „Der Staat bezahlt die Gehälter der Lehrer und Lehrerinnen an allen Schulen, auch die der freien Träger. Vor vielen Jahren hat das Bildungsministerium eine Anzahl von Lehrern und Lehrerinnen festgelegt, die der damaligen Einwohnerzahl Togos von zwei Millionen entsprach. Heute hat unser Land aber über sechs Millionen Einwohner, doch es werden nach wie vor nicht mehr Lehrer eingestellt. Wir versuchen daher, an unseren Schulen zusätzliches Lehrpersonal anzustellen, das wir selbst bezahlen - aber das bringt uns natürlich an unsere finanziellen Grenzen.

“Dazu kommt, dass viele Schulgebäude in einem schlechten Zustand sind. Der Renovierungsstau ist enorm, aber der Verantwortliche für das Schulwesen muss mit den knappen Mitteln auskommen. „Ich frage mich jeden Tag, gebe ich Geld für Baumaßnahmen oder für Hilfslehrer aus“, meint Alou. „Über den Daumen kann man sagen, die katholischen Schulen in Togo sind in einem besseren Zustand, die evangelischen Schulen haben ein höheres Niveau der Ausbildung. Wir verhandeln jetzt jedenfalls mit dem Staat, um die Situation wenigstens etwas zu verbessern.“ Und dann erzählt er noch von seinen beiden Söhnen, die 24 und 25 Jahre alt sind. Der eine hat eine Stelle als Ingenieur, der andere muss wechselnde Jobs annehmen. „Daran sieht man doch, wie wichtig eine gute Ausbildung ist“, sagt René Alou.

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