Heilungszentrum in Dalave (MP 1503)

Auch in der togoischen Kirche wünschen sich immer mehr Menschen eine spirituelle Begleitung in schwierigen Lebenslagen. Die Eglise Evangélique Presbytérienne du Togo (EEPT) bietet nun eine solche Möglichkeit an.


Dalave ist ein kleines Dorf südlich von Tsévié, etwa 30 Kilometer von der Hauptstadt Lomé entfernt. Die Dorfkirche ist klein, hat Bambuswände und ein Blechdach. Hühner scharren im Sand, kleine Kinder drängen sich neugierig um jeden Besucher. In Dalave ist das „Centre d’Accompagnement Spirituel“, das Zentrum für spirituelle Begleitung der EEPT.

Pastor Kossi Vitus Fiadze ist der Gemeindepastor und auch für das Zentrum zuständig. „Wir haben uns schon sehr lange mit der Idee beschäftigt“, erzählt er. „Im Grunde seit 25 Jahren. Aber wir wussten lange nicht, wie wir so ein Vorhaben umsetzen sollten.“ Vor drei Jahren war es dann soweit. Die Gemeinde nutzte ein eineinhalb Hektar großes Stück Land um die Kirche herum, um das Heilungszentrum mit Hilfe von Spenden aus der ganzen Region aufzubauen. Es besteht aus der Kirche und einigen Gästezimmern. „Wir sind insgesamt zu fünft, zwei Verantwortliche – mit mir – und drei Assistenten, darunter sind zwei Frauen“, erklärt Fiadze. „Das Zentrum ist jeden Tag rund um die Uhr geöffnet, daher ist es gut, dass wir mehrere Leute sind, die sich engagieren.“

In den drei Jahren sind über 500 Menschen nach Dalave gekommen, die auf der Suche nach Hilfe waren. Sie haben psychische Probleme, manche fühlen sich von einem bösen Geist besessen, andere haben mit Konflikten in der Partnerschaft zu tun. „Besonders Frauen kommen mit Eheproblemen“, meint der Leiter der Einrichtung. „Die Lage der Frauen hat sich ja auch sehr verändert im Vergleich zu früher. Sie haben heute häufiger eine Ausbildung und kennen ihre Rechte. Da muss das Verhältnis zwischen Mann und Frau neu bedacht und gestaltet werden.“ Stellen die Mitarbeitenden des Zentrums jedoch fest, dass bei einem Gast ein medizinisches körperliches Problem vorliegt, bringen sie ihn in ein Krankenhaus.

Die Hilfebedürftigen kommen zum Teil allein, zum Teil in Begleitung von Familienangehörigen. Manche bleiben einen Tag, andere drei Tage oder sogar vier Wochen. Dafür gibt es die Gästezimmer. Sie kosten umgerechnet 80 Cent am Tag ohne Verpflegung. „Unsere Hilfe sieht so aus, dass wir erstmal ganz viel zuhören“, schildert der Pastor. „Mit meinen 57 Jahren habe ich schon viel erlebt, aber jeder Fall ist wieder anders. Ganz wichtig für die Betroffenen ist dann das Gebet. Wir beten in der Gruppe in der Kirche oder auch individuell mit unseren Besuchern. Sie erfahren so die Kraft, die vom Glauben ausgeht, und wir vermitteln ihnen, dass sie nicht allein sind. Vielen tut die Atmosphäre hier so gut, dass sie einige Zeit bleiben. Alle gehen mit einer starken Zuversicht wieder nach Hause.“

Am Anfang gab es im Heilungszentrum noch kein Wasser. Mittlerweile wurde ein Brunnen gebohrt und mit Unterstützung der Norddeutschen Mission fertiggestellt. Strom wird mit einem Generator erzeugt – das bedeutet allerdings relativ hohe Betriebskosten. „Ein Problem ist auch, dass wir keinen Sozialfonds haben“, meint Kossi Fiadze. „Wir lassen zwar Kranke, die wirklich kein Geld haben, kostenlos hier übernachten, aber das geht natürlich nicht unbegrenzt. Außerdem würden wir gern unsere Pilzzucht vergrößern. Damit haben wir angefangen, um mit dem Erlös einen Teil des Personals zu bezahlen. Das läuft auch gut, wir verkaufen die Pilze an der Straße nach Lomé. Aber jetzt fehlt uns Kapital für eine Ausweitung.“

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