Frauen- und Kinderprogramm in Togo (MP 1305)

Einer der Schwerpunkte der Evangelischen Kirche von Togo stellt die Arbeit mit Frauen und Kindern dar. Die EEPT setzt sich für eine umfassende Verbesserung ihrer Situation ein.Adjo Kudzu ist 50 Jahre alt. Neben ihrer Tätigkeit in einer Gemeinde leitet sie das Referat „Frauen und Kinder“ der Evangelischen Kirche.

„Ich habe selbst zwei Kinder“, erzählt sie. „Zwei Mädchen. Ich weiß also, wovon ich spreche. Es ist nach wie vor dringend notwendig, dass wir Organisationen haben - seien es kirchliche oder andere -  die sich ganz speziell um Kinder und Frauen kümmern. Sie sind nach wie vor die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Wir müssen sie schützen, aber auch fördern; etwas dafür tun, dass sich ihre Situation verbessert.“

Die Pastorin koordiniert die drei Frauenorganisationen der Evangelischen Kirche. Zum einen sind das die „Bibliahabobo“ und die „Jeunes Femmes“; beide Gruppen gibt es in allen sechs Regionen des Landes. Sie treffen sich zum regelmäßigen Bibelstudium, engagieren sich aber auch im sozialen Bereich. Zum anderen ist das der Verband der Ehepartner von Pastoren und Pastorinnen. „Darüber hinaus möchte ich aber auch alle Frauen in unseren Gemeinden ansprechen, die nicht organisiert sind“, ergänzt Adjo Kudzu. „Manche fühlen sich durch die festen Gruppen nicht so angesprochen. Gerade die Jüngeren suchen häufig etwas Anderes.

“Angeboten werden Vorträge, Seminare oder Workshops zu Themen wie „Die Rechte der Frau“ oder „Die Rolle der Frau in Kirche, Familie und Gesellschaft“. „Manchmal helfen diese Themen auch indirekt“, erläutert die Theologin. „Wenn ich als Titel ‚Gewalt gegen Frauen‘ wähle, kommt kaum jemand. Über dieses Thema wollen die meisten Frauen nicht reden. Aber durch die Beschäftigung mit ihren Rechten erkennen viele Betroffene, dass sie die Schläge ihrer Männer nicht erdulden müssen, dass sie sich dagegen wehren können.“

Die Referatsleiterin bemüht sich, diese Seminare nicht nur in Lomé und anderen größeren Städten Togos durchzuführen. Ihr Ziel ist es, regelmäßig in allen Regionen des Landes entsprechende Themen anzubieten. „Das kostet viel Geld, aber es ist enorm wichtig“, meint sie. „In einer ländlichen Gegend habe ich vor einigen Monaten folgendes erlebt: Eine Frau wurde regelmäßig von ihrem Mann misshandelt. Mitglieder der Gemeinde haben sie angesprochen, ihr Hilfe angeboten, aber sie hat abgelehnt, wollte nicht darüber sprechen – bis sie an einer unserer Fortbildungen teilnahm. Nun sind ihr die Augen geöffnet, und sie fordert, dass wir in Zukunft auch Seminare für Männer anbieten. Wir versuchen, das jetzt umzusetzen.“Regelmäßig wird auch die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen thematisiert. Wichtig ist der Kirche die Berücksichtigung aller Aspekte, der körperlichen, geistigen und spirituellen.

Großen Wert wird darauf gelegt, den Eltern zu vermitteln, wie entscheidend eine gute Schulbildung ist, gerade auch für Mädchen. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, um unser Programm und unsere Ziele einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, berichtet Adjo Kudzu. „Neulich habe ich zum Beispiel eine Radiosendung mitgestaltet. Das ist eine hervorragende Chance.“Nachdenklich wird die Pastorin, wenn man sie nach ihren Wünschen und Träumen fragt. „Frauen müssen selbstsicherer werden, ihren Wert erkennen und ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen“, sagt sie nach einer kurzen Pause. „Das gilt aber auch für die Kirche. Obwohl ihre Mitglieder zum größeren Teil Frauen sind, sitzen in den Leitungsgremien mehrheitlich Männer. Da muss sich etwas ändern. Unbedingt!“

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