Mobile Gesundheitsversorgung / Ghana (MP 1310)

Für die Bevölkerung in weit abgelegenen Dörfern Ghanas ist es fast unmöglich, medizinisch behandelt zu werden. Deshalb hat die Evangelische Kirche eine „Mobile Clinic“ eingerichtet, die direkt zu den Menschen kommt.

Elizabeth Ntsri und Irene Apau sind erfahrene Krankenschwestern. Sie haben schon viele Patienten kennen gelernt. Mädchen, die sie schon als Kleinkinder behandelt haben, bekommen nun ihre eigene Kinder. „Das ist ein schöner Kreislauf“, meint Elizabeth Ntsri. „Wir sind sehr dicht am Leben dran – allerdings manchmal auch am Tod. Jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich die Kirche im Hintergrund habe, dass ich beten kann und daraus Kraft gewinne.

“Die Krankenschwestern der „Mobile Clinic“ sind zu dritt. Gemeinsam mit dem Fahrer sind sie montags bis freitags unterwegs. Sie besuchen pro Monat zwischen 14 und 16 Dörfer, bleiben dort jeweils einen Tag. „Unser Radius ist groß“, berichtet Irene Apau. „Manchmal dauert es zwei bis drei Stunden, bis wir im Dorf angekommen sind. Das ist dann wirklich anstrengend. Und abends müssen wir den gleichen Weg wieder zurück.“Behandelt werden Männer, Frauen und Kinder. „Das ist immer ein großer Auflauf, wenn unser Auto eintrifft“, lacht Schwester Elizabeth. „Die Kinder rennen auf uns zu, bis zu 125 leben allein in einem Dorf! Die Babys und Kleinkinder wiegen wir regelmäßig, um frühzeitig eine Fehlernährung feststellen zu können. Dann geben wir den Müttern Ratschläge, was sie beim Speiseplan beachten müssen. Die größeren Kinder zeigen uns ihre Verletzungen, die sie sich beim Spielen zugezogen haben. Die meisten sind ja ungefährlich, aber manchmal kann es zu Entzündungen kommen. Und mit den Jugendlichen gehen wir ein bisschen an die Seite und reden über Verhütung und HIV/Aids.

“Regelmäßig führt das Team außerdem Impfkampagnen durch. Die erwachsenen Patienten leiden vor allem an Malaria, schweren Durchfällen, Lungenkrankheiten, Schnittverletzungen oder Hautkrankheiten als Folge von Hygienemangel. Da sich die Dorfbewohner meist nicht selbst auf den Weg machen, um weit entfernte Gesundheitsstationen aufzusuchen, sind die Krankheiten zum Teil schon fortgeschritten. „Immer wieder erleben wir das: Eine eigentlich harmlose Erkrankung, die man hätte gut behandeln können, wird gefährlich, weil sie verschleppt wurde“, seufzt Irene Apau. „Dann nehmen wir die Patienten mit und bringen sie ins Krankenhaus. Auch bei Geburtskomplikationen ist das häufig nötig.

Allein in den letzten Wochen hatten wir zwei dramatische Fälle. Bei einer Schwangeren hatten wir ein ungutes Gefühl und haben sie unter starken Wehen ins Krankenhaus gebracht. Dort hat sie dann Drillinge geboren. Eine andere Frau hatte selbst laienhaft eine Abtreibung zu Hause durchgeführt – mit entsprechenden fürchterlichen Folgen. Der konnten wir dann das Leben retten, weil wir sie unverzüglich in die Obhut von Fachärzten gegeben haben.“Die regelmäßigen Besuche und die Impfprogramme der „Mobile Clinic“ zeigen Wirkung. Infektiöse Hautkrankheiten seien dadurch beispielsweise deutlich zurückgegangen, so die Krankenschwestern. „Wir sollten diese Art der medizinischen Versorgung unbedingt aufrecht erhalten“, bekräftigen Elizabeth Ntrsri und Irene Apau.

„Sorge macht uns allerdings unser Auto, das schon sehr alt ist und uns häufig mitten auf dem Weg im Stich lässt. Außerdem müssen wir uns so allmählich um Nachfolgerinnen kümmern. Wir werden in drei bis fünf Jahren in Rente gehen. Die meisten jungen Krankenschwestern finden diese Arbeit aber zu beschwerlich. Was soll dann aus den Menschen in den Dörfern werden?“Das Team der Mobile Clinic sorgt für eine umfassende medizinische Versorgung in den Dörfern.

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