Klinik in Agbozume / Ghana (MP 1203)

In Ländern wie Ghana ist es für die Menschen in kleinen Orten häufig schwierig, medizinische Hilfe zu finden. Deshalb haben sich die Mitglieder der Gemeinde der Evangelical Presbyterian Church in Agbozume engagiert und selbst eine Klinik, also eine Gesundheitsstation aufgebaut.

Agbozume liegt etwa 40 Kilometer westlich von Aflao an der Straße nach Accra. Hier findet man eine rege E.P.Church-Gemeinde. Einer der Kirchenvorsteher ist Kofi Agama. Der 70jährige hat eine erstaunliche Geschichte zu erzählen. „Ich war lange Zeit der einzige hier im Ort, der ein Auto hatte“, beginnt er. „Wenn jemand so krank war, dass er zur Behandlung ins Krankenhaus musste, bin ich gefragt worden, ob ich den Transport übernehmen kann. Natürlich habe ich immer zugesagt. Allerdings war zu dem Zeitpunkt das nächstgelegene Krankenhaus in Aflao, also 40 Kilometer entfernt. So ist es passiert, dass die Fahrt einmal so lange gedauert hat, dass der Patient in meinem Wagen gestorben ist, bevor wir das Hospital erreicht haben. Ein anderes Mal war ich zwar frühzeitig in Aflao, es war aber kein Arzt anzutreffen.“ Agama schüttelt den Kopf, wenn er daran denkt. „Dann mussten wir weiter nach Dodze fahren. Das sind noch mal 70 Kilometer. Und wieder ist der Kranke gestorben.

“Das ließ dem Kirchenvorsteher keine Ruhe. Er begann 1999 eine Klinik, also eine kleine Gesundheitsstation, in seinem Privathaus aufzubauen. Ein Arzt aus dem großen ghanaischen Krankenhaus Korle Bu wurde für zwei Jahre angestellt. „Der hat dann in meinem Wohnzimmer praktiziert, und das Labor war in der Küche“, sagt Kofi Agama lachend. „Aber es hat funktioniert. Wir konnten ihn einigermaßen mit den Beiträgen der Patienten bezahlen.

“Eine neue Entwicklung nahm die Geschichte durch den Sohn des „Klinik-Gründers“. Dr. Edem Agama ist Arzt in Springfield in den USA. Er begann sich für die Idee seines Vaters zu begeistern und den Bau einer „richtigen“ Klinik in Agbozume zu finanzieren. Auf einem 950 Hektar großen Stück Land wurde ein Gebäude errichtet. „Uns war es wichtig, zwei Dinge zu verbinden“, erzählt der alte Herr Agama. „Medizin und Evangelisation. Unter einem Dach sind jetzt die Klinik, Wohnungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Radiostation untergebracht. Wir möchten Evangelisationsprogramme senden, das fehlte hier auch.

“Viel ist durch die Verbindungen des Sohnes entstanden. Der Arzt kommt selbst jedes Jahr für drei Wochen mit einigen Freunden aus den USA. Die Gruppe praktiziert in der Klinik und geht außerdem in die umliegenden Dörfer zur Behandlung, zur Vorsorge und um zu predigen. Einige Lehrer sind auch dabei und helfen während ihres Aufenthalts beim Unterricht in den Schulen. Zwei Amerikaner haben die Radiostation aufgebaut. Sobald die Lizenz vorliegt, kann die Gemeinde von Agbozume auf Sendung gehen. Ghanaische Freunde der Familie bieten Ausflüge für Touristen an. So entstehen wieder neue Verbindungen, die der Klinik zugute kommen.

„Wir haben allerdings auch ein Problem“, meint Kofi Agama. „Die Kosten für die Medikamente unserer Patienten übernimmt zwar mittlerweile die ghanaische Krankenversicherung, aber die zahlt sehr spät. Das heißt, wir brauchen erstmal Kapital, um in Vorleistung zu gehen. Wir wollen die Medikamente zwar über die E.P.Church beziehen, die über den christlichen Gesundheitsverband Ghana, CHAG, günstige Preise bekommt, aber erstmal sind das für uns nicht zu unterschätzende Kosten.“

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