Handwerkliche Ausbildung in Alavanyo / Ghana (MP 1406)

Auch in Afrika brauchen Jugendliche eine gute Berufsausbildung, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die Evangelical Presbyterian Church, Ghana betreibt daher eine Berufsschule, die sich mittlerweile einen exzellenten Ruf erarbeitet hat.

Es passte alles: Marcus Segbefia hatte die geforderten Qualifikationen, er ist Mitglied der E.P.Church und war bereit, mit seiner Frau und den vier Kindern nach Alavanyo zu ziehen. „So wurde ich Leiter des E.P.Church Technical/Vocational Institute und habe es bis heute keine Minute bereut“, sagt der 58jährige lächelnd. „Die Schule ist eine gewachsene und äußerst erfolgreiche Einrichtung. Hier fühlen wir uns alle wohl.“

Alavanyo liegt nördlich der Provinzhauptstadt Ho zwischen dem Volta-Stausee und der togoischen Grenze. Hier machte eine kleine Selbsthilfe-Initiative 1973 den Anfang. Fünf Jahre später wurde sie von der Evangelischen Kirche übernommen und zu einer Berufsschule ausgebaut. Seit neuestem hat das ghanaische Bildungsministerium die Verwaltung inne. In dem Zuge sind die Ausbildungsgänge mit dem Ziel der höheren Flexibilität reformiert worden. Die intensivste und längste Laufzeit hat ein dreijähriger Kurs, der nicht nur das jeweilige praktische Wissen, sondern auch Englisch, Mathematik und Sozialwissenschaften vermittelt. Nach erfolgreichem Abschluss können die Absolventen ihre Ausbildung an einer Fachhochschule fortsetzen.

„Ich bin sehr froh, dass wir jetzt unterschiedliche Zertifikate vergeben“, meint Marcus Segbefia. „Wir vermitteln nach wie vor berufliche Fertigkeiten in den Bereichen Elektroinstallation, Schreinerei, Bauhandwerk, Schneiderei, Hauswirtschaft und Sekretariat. Aber manchen genügen Grundkenntnisse, andere wollen sehr intensiv einsteigen.“ Regelmäßig werden Praktika in den Unterricht eingebaut, um die erworbenen Kenntnisse auf dem „normalen Markt“ zu testen. So übernimmt der Bereich Hauswirtschaft die Verpflegung bei der Synode der E.P.Church und einige der Schülerinnen arbeiten im kirchlichen Kekeli Hotel mit. Das ist auch eine Möglichkeit, ein kleines Einkommen für die Berufsschule zu erwirtschaften.

Insgesamt 453 Auszubildende besuchen zur Zeit das Technical/Vocational Institute, davon sind 168 weiblich. „Momentan können wir 250 Internatsplätze anbieten für Auszubildende, die weiter weg wohnen“, erzählt der Leiter. „Allerdings ist der Bedarf deutlich höher. Doch uns fehlt das Geld für Betten, Möbel, Toiletten und Kochstellen.

“Ausgebaut hingegen wird das Angebot der Kurse. In der Planung sind Ausbildungszweige in Metallverarbeitung und in Automechanik. Gemeinsam mit einer Nicht-Regierungsorganisation entwirft das Zentrum gerade Kurse für körperlich Behinderte. Zur Auswahl sollen bald Schneiderei, Lederverarbeitung und Sekretariat stehen. Marcus Segbefia ist davon überzeugt: „Das wird eine wunderbare Sache. Es gibt in Ghana nicht sehr viele Möglichkeiten für Behinderte, eine Ausbildung zu machen und dann entsprechend einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen. Wir als Kirche sollten da unbedingt eine Vorreiter-Rolle spielen.“ Der Direktor könnte wunschlos glücklich sein. Wäre da nicht noch eine Sache: „Wir bräuchten dringend eine Krankenschwester. Auch im Ort Alavanyo gibt es keine Gesundheitsstation. Das ist - besonders bei Unfällen in den handwerklichen Kursen - keine gute Situation.“

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