Gesundheitsstation in Dzemeni / Ghana (MP 1402)

In den ländlichen Gebieten Ghanas ist eine medizinische Versorgung nur schwer zu bekommen. Deshalb hat die Evangelische Kirche mehrere Gesundheitsstationen eingerichtet, wo häufig auftretende Krankheiten behandelt werden können.

Es ist Markttag in Dzemeni. Viele Menschen sind auf den Beinen. Männer, Frauen und Kinder. Manche wohnen hier oder in der Nähe, die meisten kommen von außerhalb. Es wird gehandelt, einige kaufen, andere verkaufen. Für Rose Alormenu und ihre Kolleginnen ist es ein Tag mit mehr Arbeit als gewöhnlich. Die Hebamme leitet die Clinic in Dzemeni. „Clinic“ – so wird in Ghana eine Gesundheitsstation ohne Arzt oder Ärztin genannt.


Dzemeni liegt dicht am Volta-See, etwa 17 Kilometer von der Straße von Hohoe nach Peki. Der Markt ist einer der größten am gesamten Seeufer. Für die einfachste medizinische Versorgung der Bevölkerung wurde lange eine Hütte am Markt genutzt. In den 1990er Jahren konnte die E.P.Church, Ghana jedoch ein Stück Land kaufen und eine kleine Gesundheitsstation bauen. Die Kirche sorgte auch dafür, dass ausgebildete Krankenschwestern und Hebammen nach Dzemeni kamen.
„Und jetzt ist das Gebäude gerade renoviert worden“, freuen sich Rose Alormenu und ihre Kollegin Beauty Aglinah. „So können wir viel besser arbeiten. Gerade an Markttagen, wenn wir deutlich mehr zu tun haben.“ Dann kommen täglich 60 bis 70 Kranke. Sie leiden an Malaria, Husten, Hautkrankheiten oder Durchfall. „Die Hilfe bei Geburten ist bei uns kostenlos. Für die übrigen Konsultationen müssen wir allerdings Gebühren erheben. So kostet eine Malaria-Behandlung 10 Ghana Cedis, das sind 4 Euro 40“, erzählen die beiden Frauen. „Inzwischen sind viele Menschen in Ghana krankenversichert. Das ist für die Patienten natürlich sehr gut. Für uns aber ist es schwierig, da die Versicherung mit der Erstattung so im Verzug ist. Wir haben seit einem halben Jahr keine Zahlungen mehr bekommen.“


Trotzdem bemüht sich die Clinic, eine gute Versorgung aufrecht zu erhalten. Den Krankenschwestern und Hebammen stehen einige medizinische Hilfskräfte zur Seite. Confidence, eine junge Frau ohne Ausbildung, ist über ein staatliches Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit mit dabei. Und eine pensionierte Hebamme arbeitet bereits seit drei Jahre freiwillig weiter, ohne Gehalt.


Außerhalb der Clinic bieten die Mitarbeiterinnen ein Mutter-Kind-Programm an, das gut läuft. Es geht um die kindliche Entwicklung, Kinderkrankheiten und Hygienefragen. An Markttagen geht ein Teil des Teams regelmäßig zum Markt, um Impfaktionen durchzuführen. „Allein am letzten Donnerstag haben wir 50 Kinder geimpft. Das ist richtig gut“, meint Rose Alormenu. „Und man kann dann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Beim Impfen sehen wir auch andere Dinge wie fehlernährte Babys oder schlecht versorgte Wunden zum Beispiel. Dann nehmen wir die Betroffenen mit in die Gesundheitsstation und behandeln sie oder informieren über bessere Ernährung.“


Natürlich wendeten sich die meisten Menschen in Ghana – zumindest auf dem Land – immer noch zuerst an die Heiler im Dorf, erzählen die Krankenschwestern. Die könnten bei manchen Problemen auch etwas tun, mit Heilkräutern zum Beispiel oder wenn die Probleme psychischer oder sozialer Natur seien. „Aber bei den schwereren Krankheiten sind wir gefragt, und da ist es gut, dass wir hier in Dzemeni die Clinic haben.“

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