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Systemrivalität

Eine Tagung in Loccum

"Neue Systemrivalität? Zwischen Kooperation und Konfrontation im Umgang mit autoritären Mächten”. So hieß das dreitägige Seminar, an dem der togoische Süd-Nord-Freiwillige Hermann Pita Katchao im Oktober teilnahm. Hier ist sein Bericht.

Die Tagung fand vom 18. bis 20. Oktober 2021 in der Evangelischen Akademie Loccum statt. Daran nahmen 65 männliche und weibliche Dozenten, Professoren, Doktoranden, Lehrer, Forscher und Politiker teil. Es war eine hybride Tagung. Das Ziel der Tagung war, über den schwierigen Umgang mit autoritären Mächten nachzudenken und Anstöße für Lösungsvorschläge zu geben.

Zum Einstieg in das Thema ging es in erster Linie um die Frage, um welches System es geht. Durch Vorträge und Diskussionen im Plenum wurde herausgefunden, dass es mehr auf das politische System bezogen ist. Zunächst haben wir uns mit verschiedenen Arten der Demokratie beschäftigt und dann die Autokratie näher beleuchtet. Allerdings bezieht sich das Thema Systemrivalität auch auf Kultur, Bildung und Wirtschaft, um nur einige Aspekte zu nennen. Weiterhin ist festzustellen, dass sich die Demokratie weltweit auf dem Rückzug befindet und gleichzeitig breiten sich autoritär-populistische Parteien und Systeme weiter aus. Im Mittelpunkt dieser Konkurrenz stehen Russland, China und die USA. Eine weltweite Umfrage hat ergeben, dass 70 bis 80 % der Bevölkerung die Demokratie wollen, besonders unter den jungen Menschen. Im Gegensatz dazu bevorzugt ein anderer Teil die Autokratisierung. Das liegt daran, dass eine Autokratie, wie sie China propagiert, mehr Stabilität und effizientes Regieren, gerade in der Corona-Pandemie vorzuweisen hat, aber teilweise sind auch wirtschaftliche und soziale Probleme erfolgreicher und besser zu lösen.

Während der Tagung gab es Wortbeiträge aus Moskau, Washington, Peking sowie aus dem politischen Exil eines Honkonger Stundenten. Dabei sollte geklärt werden, was die Ursachen der Systemrivalität sind, die Darstellung des Begriffs aus der Perspektive der bereits genannten Länder und die Konsequenzen, die daraus für die deutschen Beziehungen resultieren. Es wurde schnell klar, dass es sich um Wettbewerb bzw. Konkurrenz der Systeme handelt. Trotzdem gibt es auch Felder, in denen Deutschland mit den anderen Ländern kooperiert bzw. kooperiert hat. Beispielsweise bei der Eindämmung der Corona-Pandemie, der Frage des Klimawandels und der Kulturarbeit. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, geht davon aus, dass Deutschland unabhängig von der Systemrivalität weiter mit den anderen Ländern kooperieren und sich nicht auf die Aspekte des Begriffs Systemrivalität und deren Zunahme fokussieren sollte. Das Goethe-Institut hat weltweit dazu beigetragen, den Kulturaustausch zu fördern, so existieren weltweit sehr viele Goethe-Institute.

Durchaus spielt das Vertrauen in diese Kooperation eine ganz wesentliche Rolle, denn nur damit kann man zusammen handeln im richtigen Sinne des Wortes. Leider lehnen die großen autokratischen Staaten China und Russland immer deutlicher eine Kooperation auch im kulturellen Bereich ab. Daraus ergeben sich große Probleme im Umgang mit diesen Regimen. Auf der Tagung wurde deutlich, dass der Klimawandel als globale Herausforderung nur von allen Ländern gemeinsam angegangen und evtl. abgewendet werden kann. So ist jedenfalls die Sicht der westlichen Welt. Leider nutzt z.B. China auch hier nicht die Chance zur Kooperation, sondern startet einen Wettbewerb, um der Welt seine Macht und die Macht seines Systems zu zeigen. Als Fazit wurde deutlich, dass wir trotz allem immer versuchen sollten, im Dialog zu bleiben, ob es jetzt auf politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Ebene ist.

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