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Ghanas Fischerei gefährdet

Überfischung hat das Meer vor Ghanas Küsten verwüstet. Die Vereinten Nationen schätzen, dass 2 Millionen Menschen oder 10% der Gesamtbevölkerung dieses Landes in Westafrika von diesem wichtigen Sektor abhängen.

Die Anzahl der vor Ghana gefangenen Fische ist in fünfzehn Jahren um fast die Hälfte gesunken, von 420.000 Tonnen im Jahr 1999 auf 202.000 Tonnen im Jahr 2014. Ursache für die Überfischung sind zum einen Fabrikschiffe, die oft von chinesischen Unternehmen betrieben werden und die verheerenden Umweltpraktiken von Zehntausenden von kleinen Fischern, die versuchen, Verluste auszugleichen.

Durch eine Tätigkeit, die vor Ort als „Saiko“ bekannt ist und einst die Nutzung von „Resten“ der großen Fischereifahrzeuge ermöglichte, konnten die lokalen Fischer Ertrag erzielen. Heute haben selbst dieses „Randgeschäft“ die Trawler übernommen und einen äußerst lukrativen Handel aufgebaut. Sie sammeln en masse Fische, die normalerweise von einheimischen Fischern gefangen werden - einschließlich Sardinen und Makrelen - und verkaufen sie über Zwischenhändler an Gemeinden der Küste.

In einem im Juni veröffentlichten Bericht schätzen die ghanaische NGO Hen Mpoano und die Environmental Justice Foundation, dass auf diese Weise im Jahr 2017 rund 100.000 Tonnen Fisch verkauft wurden. Es wird geschätzt, dass diese Praxis die Wirtschaft des Landes etwa 50 Millionen USD pro Jahr kostet.

Ghana kämpft darum, die „Saiko“ besser zu überwachen, will aber auch gegen die Techniken der lokalen Fischer vorgehen, wie das nächtliche Beleuchten der Gewässer, um Fische anzuziehen und sie mit Chemikalien zu vergiften oder sie mit Dynamit zu töten. Der Druck auf die lokalen Fischer ist aber durch die ausländischen Trawler so groß geworden, dass sie zu diesen Methoden greifen.

Die Regierung verbot im Mai und Juni diese zerstörerische Fischerei und wird im August und September ein Fangverbot für Trawler an den Küsten einrichten, um die Bestände wieder aufzubauen. Ob dies genügt, ist mehr als zweifelhaft. Alle in der Branche sind sich jedoch einig, dass mehr getan werden muss, um Abhilfe zu schaffen.

Ende Juli wurde auf einer Seerechtskonferenz in Accra, an der hochrangige westafrikanische Marinebeamte teilnahmen, darüber diskutiert, wie die Problematik der illegalen Fischerei zu handhaben ist. Nach Ansicht der Konferenzteilnehmer muss sich die Haltung in Westafrika ändern, wo der illegale Fischfang immer noch als der einzige Weg angesehen wird, um über die Runden zu kommen.

Dies kann aber nur dann Erfolg haben, wenn die Regierung nicht immer neue Lizenzen für ausländische Fangflotten vergibt, die den einheimischen Fischern buchstäblich das Wasser abgraben. Denn wie sollen die ghanaischen Fischer ihr Auskommen haben, wenn ihnen durch die großen Trawler der Fisch vor der Nase weggefangen wird. Bislang wird aber nicht erkennbar, dass von Regierungsseite hier angesetzt wird.

Der Direktor des in Accra ansässigen Zentrums für Seerecht und Sicherheit in Afrika, Amal-Deen Ali, betont, dass der Fischerei-Sektor direkt mit Ghanas Ernährungssicherheit, nationaler Sicherheit und dem Überleben als Lebensgrundlage verbunden sei. Fisch erzeuge etwa 60% des von Ghanaern konsumierten Proteins.

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