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Afrika im Fokus

Großmächte wollen Einfluss ausweiten

Chinesische Fregatte in Djibouti

Es ist fast so wie zu Hochzeiten des Imperialismus im 19. Jahrhundert: während sich die Beziehungen zwischen den USA, China und Russland permanent verschlechtern, wetteifern sie in Afrika um Einfluss und Macht.

Afrika, mit vielen Bodenschätzen gesegnet und mit Wachstumspotenzial, wird zur Arena des Kampfes zwischen den Weltmächten. Dabei sind die Schwerpunkte durchaus unterschiedlich.

China ist zunächst in erster Linie an Rohstoffen interessiert, die USA wollen verhindern, dass sich die afrikanischen Staaten zu sehr an China anhängen. Russland hingegen benutzt den Kontinent als Instrument zum Kampf gegen den Westen.

Dabei stellt sich das Land vorgeblich an die Spitze der antikolonialen Bewegungen und behauptet, es sei „solidarisch mit den Forderungen der Afrikaner, den Prozess der der Entkolonialisierung zum Ende zu führen und unterstützt entsprechende Initiativen im Rahmen der UN“, so der russische Außenminister Sergej Lawrow. Das eine solche Aussage in krassem Widerspruch zum russischen Versuch steht, sich die Ukraine einzuverleiben, wird in Afrika gerne ignoriert.

Erst jüngst war Lawrow in Mali, wo die dortige Militärjunta sich auch auf die Unterstützung durch die russischen Söldner der Gruppe Wagner stützt. Weiter ging es in den Sudan, auch Tunesien, Mauretanien, Algerien und Marokko stehen auf der Besuchsliste.

Moskau ist in Afrika willkommener, als man sich das im Westen wünscht. Bei der Abstimmung über die Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine enthielten sich 25 der 55 afrikanischen Länder. Russland unterstützt afrikanische Länder schwerpunktmäßig durch Waffenlieferungen, mittlerweile ist es der wichtigste Lieferant. Dazu kommen Lebensmittel. Im Gegenzug erhält Russland häufig Bergbaukonzessionen oder geostrategische Unterstützung durch Hafenrechte in Libyen oder dem Sudan.

Die USA versuchen, durch neue Initiativen wirtschaftlicher Zusammenarbeit die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent zu verbessern.

Allerdings wird der Vorsprung, den China mittlerweile erreicht hat, kaum wieder aufzuholen sein. Wie die Afrikanische Entwicklungsbank kürzlich mitteilte, ist China in 35 Ländern des Kontinents tätig. Es finanziert Infrastrukturprojekte, übernimmt Minenkonzessionen und ähnliches mehr. Außerdem kauft sich China im Rahmen seiner "neuen maritimen Seidenstraßen-Initiative" gezielt in Hafenstrukturen ein und erhält auch Nutzungsrechte für militärische Zwecke. So sind in Djibouti chinesische Marinestreitkräfte stationiert, und auch in Ghana und anderen Ländern wurden schon derartige Versuche unternommen.

Bei den afrikanischen Machthabern sind die Chinesen beliebte Partner: sie treffen schnelle Entscheidungen, stellen keine kritischen Fragen zu Menschenrechten, mischen sich nicht in innere Angelegenheiten ein und haben kaum Skrupel vor Korruption.

Dieses Neue-Seidenstraßen-Projekt ist ein perfekt vermarkteter Teil des strategischen Masterplans „Made in China 2025“, der seit seiner Verkündigung 2013 konsequent umgesetzt wird und China letztlich zur weltweit bestimmenden Großmacht machen soll.

Allerdings erkennen inzwischen einige Länder auch die Kehrseite dieser Medaille: Einheimische Arbeitskräfte werden von den Chinesen kaum angestellt, sie bringen ihre eigenen Leute mit. Und die finanzielle und als Folge davon auch die politische Abhängigkeit wird immer größer.

Auch von europäischer Seite wird sich bemüht, in Afrika Fuß zu fassen. So hat die Bundesregierung schon in Zeiten der Merkel-Regierung wie z.B. mit der "Compact with Africa-Initiative" verschiedene Bemühungen gestartet, um im Bereich Wirtschaft und Bildung mit afrikanischen Ländern zu kooperieren. Auch die EU ist hier aktiv. Aber die Europäer tun sich schwer im Umgang, wie z.B. die endlosen Debatten mit den Diktatoren in Mali zeigen, die letztlich sogar zum Rückzug der Franzosen aus dem Land führten, die aufgrund ihrer kolonialen Vergangenheit mit vielen west- und zentralafrikanischen Ländern eng verbunden waren und immer noch sind.

Die Großmächte wissen um die Bedeutung und wichtige Rolle, die Afrika in Zukunft spielen wird und bringen sich entsprechend in Stellung. Der Kontinent hat 54 Stimmen in der UN-Generalversammlung, mit zur Zeit rund 1,2 Mrd. Einwohner*innen und raschem Wachstum ist es ein stetig größer werdender Markt. Und die wertvollen Rohstoffe wie Mangan, Zink, Nickel oder Kobalt tragen ein Übriges dazu bei.

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